Leserbriefe

Bitte deutlicher differenzieren

Ralf Epple, Kohlberg, Initiative Cycleride. Zum Artikel „Schönes Wetter bringt hohe Ozonwerte“. „Radeln ist bei Ozonwerten über 180 Mikrogramm nicht empfehlenswert“ steht unter dem Bild. Diese Aussage kann ich nicht so einfach stehen lassen. Das klingt ja ganz so, als ob man bei herrlichem Sommerwetter grundsätzlich auf motorisierte Beförderung angewiesen ist und sei es nur, weil es nachmittags auf dem Heimweg gen 180 Mikrogramm gehen könnte.

Bequeme Zeitgenossen inklusive Schüler reiben sich die Hände, der Umwelt geht es ja noch nicht schlecht genug. Richtiger wäre: „Untrainierte Menschen sollten bei hohen Ozonwerten nicht übertreiben.“ Radeln kann man nämlich auch langsam und sei es mit zehn Stundenkilometern. Wenn man mal einem Hochleistungsradsportler auf die Pulsuhr sieht, wird man feststellen, dass sein Puls auf der Ebene selbst bei Tempo 30 in etwa dem eines untrainierten Übergewichtigen im Ruhezustand entspricht, nämlich plusminus 110 Schläge pro Minute. Demnach kann sich vorgenannter Untrainierte schon mit Treppensteigen mehr schaden als der Radsportler.

Bedenken sollte man auch, wie viele Radsportveranstaltungen im Hochsommer stattfinden und wie wenige (also eigentlich keine) Radsportler Probleme bekommen, dazu gehöre auch ich selbst. Deshalb sollte man nicht pauschal alle Radfahrer von der gesunden und umweltfreundlichen Bewegung abhalten, sondern etwas deutlicher differenzieren. Schließlich ist die Hauptursache für hohe Ozonwerte die Umweltbelastung.

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