Elfriede Steckroth, Neckartailfingen. Zum Artikel „Im Himmel warten Hund und Katze“ vom 14. April. Wer als Christ Tiere mit in seinen Glauben integriert, kommt der Liebe Gottes näher und erlebt ein Stück Himmel auf Erden. Das Leben wird anders und der Glaube authentischer. Gerade wirkliche Christen sollten nicht am Elend der leidenden Kreatur vorbeigehen, sondern sie beklagen es und setzen sich für Schwächere ein, ob Mensch oder Tier. Ich zitiere Andrew Linzey, anglikanischer Theologe, er erhielt 1996 die weltweit erste Professur für „Ethische und theologische Aspekte des Tierschutzes“ am Mansfield College in Oxford. „Das Kreuz Christi ist die absolute Identifikation Gottes mit den Schwachen, Machtlosen und Verwundbaren, vor allem aber mit den unschuldig Leidenden. Die christliche Kirche hat 1800 Jahre gebraucht, bis sie die Unmoral der Sklaverei erkannt hat, sie hat 1900 Jahre gebraucht, bis sie gemerkt hat, dass Frauen und Männer gleich sind, und es könnte noch bis ins 21. Jahrhundert hinein dauern, bis sie endlich begreifen wird, dass auch Tiere Würde und Rechte haben“.
Martin Luther meinte: „Gott ist in der kleinsten Kreatur, als in einem Blättlein oder Gräschen. Jede Kreatur ist ein Wort Gottes – Gott spricht zu uns durch alle Kreaturen. Ich glaube, dass jede Kreatur eine unsterbliche Seele hat“. Franz von Assisi nannte die Tiere Brüder und Schwestern. Er „predigte“ ihnen und setzte so das Jesuswort im Markusevangelium (. . . verkündet die frohe Botschaft aller Kreatur) in die Tat um. Die frühen, frommen Pietisten wussten ebenfalls, was damit gemeint war. Der Mössinger Pfarrer Christian Adam Dann forderte in seinen Predigten um 1822 immer wieder dazu auf, für die „armen Tiere zu bitten und beten“.
Zehn Jahre später gründete der als Liederdichter bekannte Pfarrer Albert Knapp und Freund Danns den ersten württembergischen Tierschutzverein. Tiere haben natürlich eine Seele, wie wir Menschen auch. Wer darin eine Projektion sehen mag, sollte sich einmal auf den Weg in die Schlachthöfe machen und den Tieren in die Augen sehen. Wer dann noch zweifelt!
Das Tier ist wie der Mensch von der Erde genommen. Das Tier trägt in sich – wie der Mensch – den Lebensodem, den Anhauch Gottes. Das Tier empfing wie der Mensch den Segen Gottes, diesen noch vor ihm. Das Tier ist wie der Mensch in die Heilsgeschichte einbezogen. Es ist wie der Mensch Bundespartner Gottes, es ist wie der Mensch an das Sabbatgebot gebunden.
Im Paradies wird, mit dem Menschen, auch das Tier anwesend sein. Und das gilt, wie Pfarrer Seidel von AKuT sagte, für das Größte und das Kleinste – für Mensch und Tier.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...