Leserbriefe

Auch wir Nürtinger hatten Neckarvisionen

Waltraud Schmid, Nürtingen. Zum Artikel „Masterplan Neckar: Stuttgart wertet seinen Fluss auf“ vom 11. August. Wir vom Forum Wörth kämpften vor ein paar Jahren intensiv um eine andere Gestaltung des Wörth-Areals am rechten Neckarufer. Unser Motto hieß damals: „Neckar erleben statt verbauen“. Auch wir und ein großer Teil der Nürtinger hatten „Neckarvisionen“.

Ich erinnere mich noch gut an die von Bürgern und einer Studentin der Hochschule Nürtingen eingereichten alternativen Pläne. Es waren Vorschläge, wie das Gelände, anders als geplant, aussehen könnte. Sie wurden bei einem der Runden Tische ausgehängt und besprochen. Einige der anwesenden Gemeinderäte waren begeistert von den Ideen.

Leider ist bei manchen wichtigen Entscheidungsträgern der Begriff „Wohnen am Fluss“ auch heute noch fest im Kopf verankert. Die Alternativen von damals hatten nie eine wirkliche Chance, umgesetzt zu werden. Exklusives Wohnen für wenige, direkt am Ufer des Neckars, war einer knappen Mehrheit der Stadträte wichtiger als ein Stadtpark für alle vor den Treppen zur Altstadt. Da nützt es auch nur wenig, dass jetzt das westliche Neckarufer neu gestaltet werden soll. Aus beiden Ufern, mit unterschiedlichen Akzenten, hätte etwas Besonderes werden können.

Ich erinnere mich an das letzte „Neckarfest“ im Juli. Da war das ganze Wörth-Areal samt Neckarufer und der Fluss selbst mit Leben erfüllt. Schade, dass so eine einmalige Gelegenheit für immer vertan wurde. Andere Städte, jetzt auch Stuttgart, zeigen, dass es auch anders gehen kann. Ganz voran Oberbürgermeister Kuhn. Ich wünsche ihm für sein Vorhaben die notwendige Unterstützung durch seine Gemeinderäte. Der Stuttgarter Bürgerschaft wird es auf jeden Fall gefallen.

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