Reinmar Wipper, NT-Roßdorf. Zum Artikel „Infektionszahlen weiter auf kritischem Niveau“ vom 13. Oktober. Nicht nur die Infektionszahlen sind auf kritischem Niveau. Auch die Güte der politischen Entscheidungen wackelt hilflos. Was hat man nicht schon alles diskutiert, umgesetzt, korrigiert, in Frage gestellt und widerrufen!
Die Krise ist flächendeckend und betrifft praktisch alle. Deswegen offenbart sie auch das am weitesten verbreitete Übel unserer Gesellschaft: mangelnde Bildung und die Unfähigkeit, mit vernetzten Kausalitäten umzugehen. Dabei wusste schon Oma dem erfolgreich zu begegnen: „Wenn man das so hinterdenken tut, dann . . . “
Schulbusse werden also zum Hotspot, so liest man: „Die vollen Schulbusse beschäftigen die Behörden.“ Dabei weiß man das seit einem halben Jahr. Oder sitzt man in der Verwaltung auf Augen und Hirnschmalz?
Ende Februar bin ich mit Maske als erster und einziger Kunde im Supermarkt belächelt worden. Bald danach war dann Ausverkauf von Nudeln und Klopapier, und der Boden vollgeklebt mit Wegmarkierungen. Die Maske galt zuerst als gefährliche Virenschleuder, und heute sitzen damit die Menschen stumm im Gottesdienst. Schon damals habe ich im kleinen Kreis geäußert, der Mund-Nasen-Schutz sei zwar kein Schutzschild gegen jedwede Infektion, lasse aber wenigstens die ganz dicken Bomben außen vor. Und wenn ein bissele Virus durchkommen sollte, könnte das doch wie eine Art Impfung wirken, weil das Immunsystem mit kleineren Brocken eher fertig wird als mit der vollen Dröhnung. (Und ich bin überzeugt, rein rechnerisch, dass das bereits zigtausendfach so gelaufen ist, undokumentiert.) Dennoch bekam ich nur müdes Lächeln ab. Ich solle weiter Klavier spielen und die Viren den Fachleuten überlassen. Doch von denen liest und hört man seit Kurzem genau das!
Das Schöne am Klavier- und Orgelspielen ist immer wieder: Wenn man es kann, hat man dabei viel Raum und Zeit, sein Kopfkino anlaufen zu lassen: denken, nachdenken, hinterdenken. Die edelste Gabe Gottes.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...