Leserbriefe

Am eigentlichen Problem vorbei

Irmgard Straub, Wendlingen. Zu den Leserbriefen „Es geht um Macht, Amt und Ansehen“ und „Ein Stein gegen den Zeitgeist“ vom 18. Mai. In zwei Leserbriefen greifen Frauen die Initiative Maria 2.0 an und beziehen sich dabei auf einen Artikel der Wendlinger Zeitung mit Frauen aus dem Frauenbund Wendlingen-Unterboihingen. Auch ich gehöre zu den Organisatorinnen der Aktionen in meiner Kirchengemeinde St. Kolumban sowie in Neuhausen auf den Fildern.

Entgegen der Meinung von Frau Kuchunke geht es uns nicht um Macht und Ansehen und wir verhandeln keine göttlichen Wahrheiten. Und wir wollen auch nicht sein wie Gott und nur herrschen.

Warum die beiden Leserbriefschreiberinnen das ausgerechnet uns Frauen vorwerfen und nicht denjenigen Amtsträgern unserer Kirche, die durch Machtmissbrauch und Vertuschung wesentlich zur Kirchenkrise beigetragen haben? Wenn Gleichberechtigung von Mann und Frau in unserer Gesellschaft als Zeitgeist und Gendergaga bezeichnet wird, dann wird ein wesentliches Grundrecht unserer Verfassung beschmutzt.

Wenn aber Frauen und Männer die gleichen Rechte haben, dann muss auch in unserer Kirche die Forderung nach gleichberechtigter Teilhabe zumindest ernsthaft geprüft werden, ohne Vorbehalte und ohne Ängste vor dem bösen Zeitgeist. Anstatt uns Befürworterinnen zu verteufeln wäre es hilfreich, zu respektieren, dass auch wir uns für Glauben und Evangelium engagieren und in diesem Sinn aktiv am Leben in unseren Kirchengemeinden mitwirken.

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