Knapp einen Monat nach dem spektakulären Einbruch im Louvre zeigt sich Frankreichs Innenminister Laurent Nuñez hoffnungsvoll, dass die gestohlenen Schmuckstücke noch gefunden werden. «Solange wir nicht den Beweis dafür haben, dass sie verkauft wurden, bin ich zuversichtlich», sagte Nuñez der Zeitung «La Tribune Dimanche». Er verwies darauf, dass die Behörden von dem vierköpfigen Einbruchskommando mutmaßlich drei Beteiligte geschnappt haben.
Der Raubzug mehrerer Täter am 19. Oktober hatte international Schlagzeilen gemacht. Die Maskierten hatten einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw neben dem Museum in der französischen Hauptstadt geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum, wo sie auch Personal bedrohten.
Die Diebe flohen auf den Motorrollern mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen - darunter waren mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen. Die mit Smaragden und Hunderten Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920) gehörte ebenfalls zur Beute, wurde allerdings später in der Nähe des Louvre beschädigt gefunden - offenbar hatten die Täter sie bei der Flucht verloren.
Der Wert des entwendeten Schmucks wurde auf 88 Millionen Euro geschätzt. In einer gemeinsamen Stellungnahme sprachen das französische Innen- und Kulturministerium von Schmuckstücken, die über ihren Marktwert hinaus «einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert» hätten.
Nach der Festnahme mehrerer Tatverdächtiger laufen Ermittlungsverfahren gegen drei mutmaßlich an dem Einbruch beteiligte Männer sowie gegen eine Frau wegen Beihilfe.
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