Lebkuchen und Apfel-Zimt-Tee in Flipflops genießen

Lebkuchen – im Bikini am Strand bis abends bei strahlend blauem Himmel – Weihnachtsbaum im Wohnzimmer – englische Weihnachtslieder – man sitzt draußen und genießt das Steak vom Grill – Weihnachtsdekorationen in den Läden – auf der Suche nach einem Paar Flipflops – Apfel-Zimt-Tee bei über 25 Grad – steht Weihnachten wirklich vor der Tür?

Nachdem ich mich Anfang dieses Jahres während der Abi-Vorbereitungen bei einer Agentur für einen neunmonatigen Aufenthalt als Au-pair in Neuseeland beworben hatte, stand bald fest, dass sich Anfang September tatsächlich mein Wunsch erfüllt.

Zu dieser Zeit habe ich mir natürlich schon viele Gedanken gemacht, was hier am anderen Ende der Welt auf mich warten würde – allerdings habe ich als begeisterte Skifahrerin die warmen Weihnachten eher verdrängt und versucht, per E-Mail und Skype meine Gastfamilie und das neue Zuhause kennenzulernen.

Mittlerweile habe ich mich hier auf der Farm zwischen Auckland und Hamilton richtig gut eingelebt und die drei Kinder sorgen jeden Tag für neue Abwechslung. Während der Woche kümmere ich mich hauptsächlich um den Jüngsten (20 Monate) und seinen vierjährigen Bruder. Wir spielen zusammen – am liebsten draußen im Sandkasten, machen einen Spaziergang, backen, basteln und malen.

Sobald ihre ältere Schwester mit ihren fast acht Jahren von der Schule zu Hause ist, geht’s meistens richtig rund. Da wäre es dann manchmal geschickt, wenn man an drei Orten gleichzeitig sein könnte.

Mit Weihnachten beginnen hier die großen Sommerferien, die die zwei Älteren kaum erwarten können. Jeden Tag zu Hause oder auf dem Spielplatz spielen zu können, im Schwimmbad eine Erfrischung zu nehmen – welches Kind freut sich da nicht? Und ich darf mich ebenfalls auf meinen Urlaub über Weihnachten freuen. Ich werde vor allem die Nordinsel genauer erkunden und einen Kurztrip auf die Südinsel machen. Bisher war ich mit anderen Au-pairs an vielen sehr schönen Stränden, beim Black Water Rafting, in den Waitomo Caves und in größeren Städten um uns herum unterwegs.

Um auch während der Woche einen Ausgleich zu meiner Arbeit zu haben, treffe ich mich mit den anderen Au-pairs im kleinen Fitnessstudio im nächsten Ort oder zum gemeinsamen Kochen, DVDs schauen oder um sich ein bisschen auf Deutsch zu unterhalten. „Schwäbisch verlern i hier au et“ – immerhin ein Au-pair kommt auch aus unserer Gegend. Leider wohnt er in Auckland, rund 70 Kilometer nördlich von mir.

Während ich in diesem Jahr ganz andere Weihnachten erleben werde, schicke ich meiner ganzen Familie, besonders meinen Großeltern, allen meinen Freunden und Bekannten liebe Grüße und ich wünsche euch allen wunderschöne Weihnachten und ein glückliches, gesundes und friedliches neues Jahr!

Romy Künstner