NT-REUDERN. Die längste Tuffsteinhöhle Deutschlands befindet sich in Honau-Lichtenstein, mitten im Ort. Sie ist 170 Meter lang und wurde erst vor 150 Jahren zufällig beim Abbau von Tuff entdeckt. Tuff nutze man lange Zeit als begehrtes Baumaterial.
Diese Höhle war eines der Ziele der Albvereinswanderung der Gruppe Nürtingen-Reudern. 25 Wanderer staunten nicht schlecht, was sie da hinter einer Garagentüre auf dem Weg in die Tiefe zu sehen bekamen.
Schon vor der Entdeckung der Höhle war Honau ein begehrtes Ausflugsziel, thront doch über dem Ort das Märchenschloss Lichtenstein, das nach dem Roman von Wilhelm Hauff erbaut wurde.
Im Jahr 1891 baute die Königliche Württembergische Staats-Eisenbahn die Echaztalbahn von Reutlingen über Pfullingen nach Honau. Zwei Jahre später würde die Strecke durch eine Zahnradbahn über Engstingen nach Münsingen erweitert. Es war die erste Zahnradstrecke für den Personenverkehr in Württemberg und die steilste Eisenbahnstrecke. Seit den 1970er-Jahren gibt es diese Strecke nicht mehr. Aber sie ist als Weg noch zu begehen und mit dem Rad zu befahren.
Bei der Steigung kann man sich bestens vorstellen, wie die Bahn mit sechs Kilometer pro Stunde den Berg hoch schnaufte und besonders am Wochenende die Ausflügler beförderte. Die Albvereinsgruppe bezwang den Höhenunterschied von Honau über die Traifelbergfelsen, um von dort die Aussicht zum gegenüberliegenden Lichtenstein zu genießen. Zurück ging es auf der ehemaligen Zahnradtrasse bis Honau, wo eine gemütliche Einkehr bei Forellen wartete.