Köngen

Tolle Open-Air-Kulisse vor historischem Ambiente

Marcus Halvers Soul Connexion feat. Arno Haas ließ den Hof des Köngener Schlosses in einem musikalischen Feuerwerk erleuchten. Foto: Peter Wäschle

KÖNGEN. Man erlebt immer wieder Konzertabende, nach denen man mit innerer Zufriedenheit und einem guten Bauchgefühl nach Hause geht, weil insgesamt alles rund und stimmig war. So geschehen bei der nun mittlerweile vierten Open-Air-Veranstaltung des Jazz-Clubs Schloss Köngen, der mit dem kompletten Team in einem gelungenen Kraftakt für die notwendigen organisatorischen, logistischen und kulinarischen Rahmenbedingungen sorgte.
Dass man mit Marcus Halvers Soul Connexion feat. Arno Haas eine Band verpflichtet hatte, die gerade erst ihren zweijährigen Geburtstag feierte und dennoch in der Region Stuttgart und darüber hinaus schon einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht hat, ließ auf der musikalischen Seite keine Zweifel aufkommen. Bei bestem Wetter, einem minutiös austarierten Sound und gefälliger Moderation des Bandleaders Marcus Halver konnten fast 300 Zuhörer in großartiger Open-Air-Kulisse einen wunderbaren Konzertabend genießen.
Angesagt waren meist fetzige Rhythmen aus Soul, Funk und Fusion, die an diesem lauen Sommernachtsabend so richtig zur Geltung kamen. Die fünf professionellen Musiker Arno Haas am Tenorsaxofon, Marcus Halver an der E-Gitarre, Hartmut Zeller an den Keyboards (Piano + Orgel), Martin Bürger am E-Bass und Chris Barchet am Schlagzeug überzeugten auf ganzer Linie durch ein harmonisches Zusammenspiel, präzise Übergänge und ideenreiche Soli. „Überall auf der Welt sind wir momentan mit Kriegen, Krisen und Unruhen konfrontiert, deswegen spielen wir jetzt ein Stück über den Frieden“, so kündigte Marcus Halver den Titel „We Come in Peace“ an. Langsam lässt man es durch eine Unisono-Passage angehen, betritt zunehmend härteres Gefilde, bevor sich dann ein Zwiegespräch zwischen Tenorsaxofon und Gitarre entwickelt.
„Move On Up“ sei ein Titel mit einer positiven Botschaft an jeden einzelnen, auch im Falle von Problemen nicht aufzugeben, so Marcus Halver. Geradezu symbolisch stand dafür Hartmut Zellers Orgelspiel, zupackend, kraftvoll und energetisch, unterlegt von einem wundervollen Hammond-Orgel-Sound, der über seine originale Leslie-Box in die Ohren der Zuhörer schwebte. Besonders der im Vorfeld schon hochgepriesene Tenorsaxofonist Arno Haas spielte sich in markanten Soli immer wieder souverän in den Vordergrund. In „Slinky“ und „Paul B. Allen, Omaha, Nebraska“ taten sich für ihn Freiräume auf, die er mit Elan, knackigem Sound und eindrucksvollen Skalen füllte.
Mit der Gründung dieser Band hat sich Marcus Halver sicherlich einen Traum erfüllt, denn mit seinem versierten Gitarrenspiel prägt er nachhaltig das musikalische Geschehen und die Abläufe dieses Quintetts. Dem von den Beatles stammenden Titel „Taxman“ haucht er eine besondere Stimmung ein.
Das Publikum bedankte sich mit großem Beifall bei den fünf Akteuren, die sich mit der Zugabe „Love Mitoo“ auf die Spuren des Reggae wagten und – ganz gegen den Strich gebürstet – manch einen auf dem Nachhauseweg vielleicht in arhythmische Schwingungen versetzte.

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