NÜRTINGEN. Beim Werkstattkonzert der Tastenwelten präsentierten Klavierschülerinnen und Klavierschüler der Musik- und Jugendkunstschule Nürtingen ein abwechslungsreiches Programm, das Werke und Bearbeitungen der drei prägenden Komponisten der Klavierliteratur in den Mittelpunkt stellte: Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms. Fachschaftsleitung Clara Langlois ergänzte das Konzert durch Anekdoten und Hintergrundinformationen zu den Komponisten, während die jungen Pianistinnen und Pianisten mit viel Stilgefühl und Sensibilität für die jeweilige Epoche überzeugten.
Zu Beginn interpretierten die Musikerinnen und Musiker Bach mit Inventionen und Tanzsätzen. Die im Barock sehr klar strukturierten Stücke präsentierten die jungen Talente mit höchster Präzision, sehr guter Artikulation und musikalischer Gestaltung.
Mit Sonatinen, Bagatellen und tänzerischen Stücken von Ludwig van Beethoven gewann das Programm an expressiver Vielfalt. Einen besonderen Höhepunkt bildeten moderne Bearbeitungen einiger Werke, darunter jazzige Variationen sowie neu arrangierte Fassungen der bekannten „Ode an die Freude“.
Nach Bach und Beethoven bildete das dritte „B“ im Bunde der Komponist Brahms. Clara Langlois berichtete eine Anekdote, wonach Clara Schumann einmal Brahms spielen hörte und meinte, er spiele so virtuos und kraftvoll, dass es fast wie ein vierhändiges Spiel wirkte. Dabei saß Brahms alleine am Klavier. Inspiriert von dieser Vorstellung präsentierten die jungen Pianistinnen und Pianisten Brahms’ Stücke energetisch und facettenreich, mit dichten Klangfarben und expressiver Ausdrucksstärke.
Das Konzert spiegelte eindrucksvoll die Vielseitigkeit der pianistischen Ausbildung an der Musikschule wider: Von Originalwerken über kreative Arrangements bis hin zum vierhändigen Spiel reichte das musikalische Spektrum. Die Talente überzeugten mit Spielfreude, Engagement und einem lebendigen Zugang zur klassischen Klavierliteratur.