Nürtingen

Nürtingens Infrastruktur im Blick

Anneliese Liebs Gast auf der Eckbank war dieses Mal Nürtingens Technischer Beigeordneter Johannes Martin. Foto: Meike Düßmann

NÜRTINGEN. Anneliese Lieb befragte den Technischen Beigeordneten Johannes Martin auf der Eckbank im Kroatenhof.
Der 36-Jährige hat 2016 in Stuttgart sein Studium als Bauingenieur abgeschlossen und danach 5 Jahre in Kirchheim als Projektmanager in der freien Wirtschaft gearbeitet, bevor er sich 2021 auf die Stelle des Tiefbauamtsleiters in Nürtingen bewarb. Hier hat er sich schnell einen guten Ruf erarbeitet, so dass er zwei Jahre später, trotz Gegenkandidaten, im ersten Wahlgang zum Technischen Beigeordneten gewählt wurde.

Ihm unterstehen 250 Mitarbeitende in der Verwaltung, im Bauhof, der Kläranlage sowie Reinigungskräfte und Hausmeister. Anneliese Liebs Frage nach seinem Führungsstil wäre er gerne ausgewichen, weil das seine Mitarbeitenden besser beurteilen könnten. Er sehe sich als ehrlich, direkt und fordernd, habe aber immer ein offenes Ohr, wenn es Fragen gäbe und die Amtsleitungen hätten viel Eigenverantwortung und Freiraum.

Die Tätigkeit sei nie langweilig und er lerne ständig dazu. Seit einem Jahr kam zu seinen eigentlichen Tätigkeiten auch die Reintegration der GWN dazu, und Klima- und Umweltschutz nehmen immer mehr Raum ein. So wären in der östlichen Kirchstraße wie eigentlich in allen Bauvorhaben das Wassermanagement und die Begrünung ein wichtiger Faktor gewesen – „Schwammstadt“ und Flächenentsiegelung seien wichtig für den Hochwasserschutz, das Starkregenmanagement und die heißen Tage.

Die Arbeitsbelastung sei zwar groß. Aber er plane in seinen Tagen auch die Freizeit mit ein. Bis 2023 war er in seiner Freizeit Handballtrainer der Frauenmannschaft des TSV Köngen. Dafür reicht die Zeit jetzt nicht mehr. Als Zuschauer sei er aber gerne mal bei den Spielen in Nürtingen dabei und auch sein sechsjähriger Sohn komme schon mit. Was seine kulturellen Interessen angehe, so wäre er kein Fan von klassischer Musik. „Ich gehe lieber auf Veranstaltungen wie das Neckarfest, den Stadtlauf, das Drachenbootrennen oder Feste in den Teilorten, als zu einer Vernissage“, beantwortete Johannes Martin die Frage von Anneliese Lieb.
Diese ging dann auf den fehlenden Wohnraum, ganz besonders auch für Senioren, ein und fragte, warum Kirchheim hinsichtlich neuer Baugebiete so viel besser dastünde als Nürtingen.

Kirchheim habe früher mit der Bereitstellung von Flächen begonnen, als es noch einfacher war, Investoren zu finden. Aber auch in Nürtingen gäbe es Flächen und es werde gebaut. Er gehe davon aus, dass die Anzahl von Sozialwohnungen wieder steigen werde, da anderer Wohnbau derzeit nicht gefördert werde.

Anneliese Lieb hatte mit ihren interessanten Fragen den Wissensdurst der Gäste nahezu gestillt, aber eine abschließende Frage blieb noch. Hinsichtlich des (über)großen Interesses an den Wohnungen in der Wohnanlage am Kroatenhof fragte Frau Nimmrichter von der Hausleitung, ob die Stadt eine weitere betreute Wohnanlage für Senioren plane. Johannes Martin verneinte das, bedankte sich aber für die Anregung und nahm sie mit in die Stadtverwaltung.

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