NÜRTINGEN. Mit einem facettenreichen Konzert präsentierte sich die Musik- und Jugendkunstschule Nürtingen Ende November in der Kreuzkirche. Der Musikschulabend, gestaltet von Schülerinnen und Schülern aus den Tasten- und Bläserwelten, bot einmal mehr einen beeindruckenden Einblick in die hohe Qualität der musikalischen Ausbildung und spiegelte die Leidenschaft und Begeisterung der jungen Musiktalente wider.
Linxuan Cai eröffnete den Abend mit einer Sonatine von Mozart am Klavier, die sie mit präziser Artikulation und beeindruckender Dynamik zum Klingen brachte. Im Anschluss folgte ein vielseitiges Programm, das das Publikum durch unterschiedliche Epochen und Stilrichtungen führte. Eva Wellmann überzeugte mit einer fein nuancierten Darbietung des zweiten Satzes aus der Oboensonate von Camille Saint-Saëns, begleitet von Korrepetitorin Elena Benditskaia. Anna Derksen (Klavier) sorgte mit einer gefühlvollen Interpretation von Rimsky-Korsakovs „Song of India“ für einen warmen, atmosphärischen Klangraum, während Sijia Lu an der Blockflöte mit einem virtuosen, schnellen Satz aus Telemanns Sonate d-Moll glänzte. Mit Burgmüllers Etüde „Schnelligkeit“ zeigte Serra Elmas am Klavier flinke Läufe und ihr gutes Gespür für musikalische Gestaltung. Anschließend präsentierte sich Max Greule an der Posaune eindrucksvoll. In Marcellos Sonate F-Dur überzeugte er mit kraftvollem Ton, langen schnellen Phrasen und technischer Souveränität. Die folgenden Phantasiestücke gestaltete er lyrisch und ausdrucksstark.
Einen besonderen Akzent setzte das Blockflötenensemble unter der Leitung von Elise Gastaldi. Mit versiertem Zusammenspiel ließ das siebenköpfige Ensemble Werke von Händel und Eccles lebendig werden und zeigte dabei, wie farbenreich und vielseitig die Blockflöte klingen kann.
Am Klavier begeisterte Ruichen Guan mit einer Klaviersonate von Satie, die er energisch gestaltete und dabei musikalische Themen und Dynamiken wirkungsvoll herausarbeitete. Mit einer Haydn-Sonatine entführte Lilly Scholz, ebenfalls am Klavier, das Publikum in die klassische Klangwelt und überzeugte durch klare Artikulation und ausdrucksvolle Spannungsbögen.
Als eingespieltes Blechbläser-Duo traten Milan Pietzsch und Aaron Wiebe auf und zeigten mit Werken des 20. Jahrhunderts rhythmische Präzision, beschwingten Groove und harmonischen, ausgewogenen Ensembleklang.
Den krönenden Abschluss bildeten Sarah Flügel am Fagott und Samuel Dieterich am Klavier. Mit dem Allegro aus dem Fagottkonzert von Johann Christoph Vogel bewies das Duo hohes technisches Können und beeindruckende Musikalität im Zusammenspiel – ein strahlender Schlusspunkt des Abends.
Mit viel Applaus für die jungen Musikerinnen und Musiker endete der Musikschulabend in der Kreuzkirche, der erneut zeugte, mit welchem Engagement Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten. Das Konzert verdeutlichte eindrucksvoll das große Potenzial des musikalischen Nachwuchses in Nürtingen.