Nürtingen

„Irgendwo auf der Welt ...“

Das Ensemble Fracklos in der katholischen Stephanuskirche Foto: Herwig Czernoch

NÜRTINGEN. Nein, nicht irgendwo, sondern im Roßdorf begeisterte das Ensemble Fracklos bei seinem Konzert in der Reihe „Musik im Roßdorf“. Mit knapp 200 Besucherinnen und Besuchern war das Konzert wieder gut besucht. Der moderne Kirchenraum, geschätzt für seine klare Architektur und hervorragende Akustik, bot den idealen Rahmen für einen musikalischen Abend, der ganz im Zeichen des Mottos „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“ stand.

Unter diesem Leitgedanken nahm das Ensemble Fracklos das Publikum mit auf eine musikalische Weltreise. Beginnend in Italien mit der lebhaften „La Tarentina“ führte der Weg weiter nach Japan, wo der „Japanische Laternentanz“ mit feinen, fast schwebenden Klängen beeindruckte. Von dort ging es – begleitet von Walzerklängen – zurück nach Wien. Das charmante Lied „Heut’ kommen d’Engel nach Wien“ bildete den Übergang in weit entferntere Regionen: nach Russland und weiter zu den schwäbischen Auswanderern in Kasachstan. Dort erzählte das Lied „Marusja“ – ein liebevoller Kosename, vergleichbar mit dem schwäbischen „Mariele“ – von der Sehnsucht nach Glück in der Fremde.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends waren zwei virtuos vorgetragene Solostücke: Thomas Reil begeisterte an der Klarinette mit dem jazzigen „Blue Clarinet“, während Nataliia Mazur mit einer original ungarischen Volksmelodie auf der Geige das Publikum in ihren Bann zog. Beide wurden feinfühlig und souverän von Elena Wackenhut am Klavier begleitet.

Nach der weiten musikalischen Reise kehrte das Ensemble zurück in die schwäbische Heimat. Das einfühlsam arrangierte Volkslied „O wenn i Geld g‘nug hätt“ entließ die Zuhörer zurück in eine vertraute Klangwelt – zart, nahbar und berührend.

Zum Ensemble Fracklos gehörten an diesem Abend:
Nataliia Mazur (Geige), Thomas Reil (Klarinette und Gesang), Ewa Staszewska (Cello), Elena Wackenhut (Klavier) und Günter Holz (Kontrabass).

Nach der vom Publikum enthusiastisch eingeforderten Zugabe dankte Herwig Czernoch sowohl den Musikerinnen und Musikern als auch dem zahlreich erschienenen Publikum. Sein Dank galt zudem der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde, dem Bürgerausschuss sowie dem Roßdorflädle, die allesamt zum Gelingen der Konzertreihe beitragen.

Im Anschluss klang der Abend im Foyer gemütlich aus. Bei Roßdorfseelen, Getränken und anregenden Gesprächen nutzten viele Gäste die Gelegenheit, mit den Musikerinnen und Musikern ins Gespräch zu kommen – verbunden mit viel Lob für einen rundum gelungenen Konzertabend.

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