Frickenhausen

Irene-Projekt zu Besuch beim Verein Leben inklusiv

Die Teilnehmenden vom Irene-Regionaltreffen mit den Vorständen von Leben inklusiv Severine Hausmann und Philipp Herrmann (zweiter und dritter von links), daneben Hina Marquart sowie Referent Sebastian Jähnke (rechts). Foto: Leben inklusiv

FRICKENHAUSEN. Wie erzählt man eine Geschichte in Bildern? Was macht ein gutes Video aus? Und wie funktioniert eigentlich ein Stop-Motion-Film mit dem Smartphone? Um diese und viele weitere Fragen ging es beim jüngsten Regionaltreffen des inklusiven Redaktionsnetzwerks Irene, das kürzlich am Standort des Vereins Leben inklusiv in Frickenhausen stattfand. Gemeinsam mit Teilnehmenden aus dem Wohnhaus Ostfildern und der Lebenshilfe Donau-Iller stand ein praxisorientierter Workshop auf dem Programm – ganz im Sinne des Projekts, das Menschen mit kognitiven Einschränkungen journalistisch qualifiziert.

Frickenhausen: „Ich lerne hier viele interessante Sachen. Wie ein gutes Video aufgebaut werden muss. Oder wie man ein Stop-Motion-Film mit dem Smartphone erstellt“, sagt Teilnehmer Paul begeistert. Gemeinsam mit Celine, ebenfalls Teil der Redaktion bei Leben inklusiv, arbeitet er derzeit an einem Beitrag zum Thema „Rechte am eigenen Bild“ in Leichter Sprache. Dabei geht es nicht nur um die Inhalte und ums Filmen, sondern auch um Videoschnitt und die Gestaltung mit Effekten – alles selbst gemacht und mit viel Eigeninitiative.
Das Medienprojekt Irene – inklusives Redaktionsnetzwerk ist ein Angebot des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, gefördert von der Baden-Württemberg-Stiftung. Ziel ist es, die digitale und kommunikative Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu stärken. Landesweit werden derzeit in elf Einrichtungen Teilnehmende in Medienkompetenz, Journalismus und Content-Erstellung in den Bereichen Print, Audio und Video geschult. Die so entstehenden Beiträge erscheinen online auf www.irene-online.org.
Als Referent bringt Sebastian Jähnke den Teilnehmenden das nötige Know-how praxisnah und auf Augenhöhe bei. „Irene lebt von der Selbstbestimmung und den Perspektiven der Redaktionsmitglieder. Hier entstehen Beiträge, die bisher in den Medien viel zu selten gehört oder gesehen werden“, erklärt Hina Marquardt, Pressesprecherin des Paritätischen Landesverbands. Begleitet werden die beiden Teilnehmenden aus Frickenhausen von Daniel Jüptner, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Leben inklusiv, welcher jahrelange auch selber als Journalist gearbeitet hat. Er betont am Rande des Treffens: „Es geht nicht nur darum, wie man Videos produziert – es geht um Teilhabe, Sichtbarkeit und Selbstwirksamkeit. Paul und Celine werden mit jeder Schulung sicherer und möchten künftig auch andere Menschen in unseren Angeboten anleiten. Das ist gelebte Inklusion.“ Irene ist dabei ein langfristig angelegtes Projekt, das auf Weitergabe des erlernten Wissens, also Peer-Learning setzt. Denn wenn Menschen wie Paul und Celine ihre Stimme finden, können sie auch andere motivieren, sich zu äußern – über ihren Alltag, ihre Interessen, ihre Sicht auf die Welt.

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