NÜRTINGEN. Mit einem musikalischen Auftakt wurde unlängst die Jahresausstellung der Kunstwelten der Musik- und Jugendkunstschule Nürtingen im Bürgersaal des Rathauses eröffnet. Bruno Patta (Saxofon), Felix Reichert (Gitarre) und Alexander Heidinger (Trompete) – allesamt Schüler der Musikschule – sorgten mit ihrer Musik für einen schwungvollen Beginn der Vernissage und schufen eine angenehme, kreative Atmosphäre im Rathaus, wo sich zahlreiche Besucher einfanden.
Zu entdecken gibt es bei der diesjährigen Kunstausstellung eine große Vielfalt an Arbeiten aus insgesamt zwölf Jahreskursen der Kunstschule, an denen rund 90 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 22 Jahren teilnehmen. Die Kunstdozentinnen Josephine Bonnet, Ute Gärtner-Schüler und Angelika Ruth-Brändle legen in ihrer Arbeit großen Wert auf die Sensibilisierung für gestalterische Prozesse, die Förderung des kreativen Ausdrucks sowie die Auseinandersetzung mit vielfältigen Materialien und Techniken. Diese Herangehensweise spiegelt sich eindrucksvoll in der Auswahl der ausgestellten Werke wider: Von Grafik über Malerei und Collage bis hin zu Objektkunst und Keramik ist für alle Kunstliebhaber etwas dabei.
Auch Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann betonte in ihrem Grußwort das große Engagement der Kunstdozentinnen, hob die beeindruckende Vielfalt der Ausstellung hervor und unterstrich, dass Kreativität ein wesentliches menschliches Bedürfnis sei, das in der Arbeit der Kunstwelten auf besonders eindrucksvolle Weise gefördert werde. Im Anschluss an ihre Rede ließ Ackermann feierlich die erste Kugel eine krakenartige, fantasievolle Murmelbahn hinabsausen – gebaut von jungen Talenten aus dem Kinderatelier von Angelika Ruth-Brändle. Diese Installation schlängelt sich durch den Ausstellungsraum und zählt zu den Highlights der diesjährigen Kunstausstellung.
Die ausgestellten Arbeiten zeigen einen lebendigen Querschnitt durch das kreative Jahr der Kunstklassen. Groß und klein, reduziert oder detailreich, flächig oder dreidimensional – die Werke spiegeln das breite künstlerische Spektrum wider, das in den Kursen der Kunstwelten täglich entsteht.
Einige Exponate wurden eigens für die Ausstellung im Rathaus konzipiert. Dabei stand das Gebäude selbst im Zentrum: Das Rathaus als „Haus der Stadt“, in dem gearbeitet, verwaltet und vielleicht sogar das ein oder andere Geheimnis gehütet wird, inspirierte die jungen Künstler zu fantasievollen Interpretationen – etwa zu einem Blick in „spezielle Akten“, wie sie nur hier zu finden sind.
Die Vernissage bot einen gelungenen Vormittag, der einen lebendigen Einblick in das kreative Schaffen junger Menschen ermöglichte und Lust auf mehr machte. Die Ausstellung kann noch bis zum 4. Juni während der Öffnungszeiten im Bürgersaal des Rathauses Nürtingen besucht werden.