OBERBOIHINGEN. Fast alle Stühle waren bei der ersten Oberboihinger Krimi-Soiree im Veranstaltungsraum der noch jungen Evangelischen öffentlichen Bücherei Oberboihingen-Reudern besetzt. Die Krimiautoren Werner Kehrer und Walther Stonet waren von den vielen Interessierten genauso überrascht, wie das Veranstaltungsteam um Petra Käb und Bärbel Weigel.
Werner Kehrer, der seit 2007 seine bekannten Regionalkrimis verfasst, trug den Einstieg in sein neues Werk „Der große Knall“ vor, in dem wieder Kommissar Meininger nicht so ganz regelkonform ermittelt. Einführend berichtete er, wie er zum Schreiben gekommen ist und welches Grundkonzept er beim Schreiben verfolgt. „Regionalität, Handlungsorte, die man erwandern oder erradeln kann, und originelle Menschen aus der Region, die gern Dialekt sprechen – darauf kommt es mir an.“
In der Pause hatten die Besucher die Möglichkeit, den Büchereiraum zu besichtigen.
Nach der Pause las Walther Stonet aus seinem vierten Brühlsdorf-Krimi die ersten Seiten. Dieser spielt im schönen Chiemgau und im beschaulichen Tübingen und handelt von Serienmord, fehlenden Spuren und meisterhaften psychologischen Schachzügen. Mittendrin Kriminalkommissar a.D. TJ Brühlsdorf, der eigentlich nur in Ruhe eine festgefahrene Mordermittlung wieder flottbekommen will. Die Sache endet beinahe in einem gigantischen Shitstorm, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Sehr spannend, mit irrwitzigen psychologischen Klimmzügen, begabten Hightech-Experten, Ermittlerglück und dummen Zufällen.
Seine Moderation verzierte Walther Stonet mit vier seiner Kriminalsonette, die ebenso schwarzhumorig wie doppelbödig daherkamen und köstlich amüsierten. Diese Einsprengsel gehörten neben den Wanderrouten Werner Kehrers zu den Höhepunkten des Abends. Die Veranstalter freuten sich neben den zahlreichen Besuchern über schöne Spendeneinnahmen, die sie für den Kauf neuer Bücher verwenden werden. Das und der gute Verlauf rufen nach einer zweiten Krimisoiree in einem Jahr.