Leserbriefe

Zahlt das junge Ehepaar die Sicherheitskräfte?

Hans Köhler, Wendlingen. Zum Artikel „Das fatale Signal von Friedrich Merz“ am 11. Juli.

Herr Constantin Blass meinte, dass er die Reise von Friedrich Merz und seiner Frau zur Hochzeit von Christian Lindner und seiner Frau Franca Lehfeldt auf Sylt mit seinem Privatflieger kommentieren muss und bezeichnete diesen Privatflug als politische Instinktlosigkeit. Er liefert damit wieder einmal ein Beispiel für einen ziemlich primitiven und billigen Journalismus.

Man könnte viel eher kritisch hinterfragen, wieso ausgerechnet Christian Lindner, der Bundesfinanzminister, seine (zweite) Hochzeit als große Show inszeniert, bei der die kirchliche Trauung nicht fehlen darf, obwohl beide Ehepartner aus der evangelischen Kirche ausgetreten sind, und in diesem Zusammenhang erklärt haben, dass sie sich nicht als Christen verstehen.

Ich nehme an, dass die übrigen, zu allermeist prominenten Hochzeitsgäste, darunter auch Bundeskanzler Scholz, entweder zu Fuß oder mit dem 9-Euro-Ticket nach Sylt gereist sind und dabei Öko-Punkte gesammelt haben.

Ich gehe auch davon aus, dass der Einsatz der zahlreichen Sicherheitsbeamten, die wegen der politischen Prominenz auch nach Sylt gekommen sind, vom Ehepaar Lindner-Lehfeldt bezahlt wird, sodass lediglich Friedrich Merz als sündhaft handelnder Politiker übrig bleibt.

Mutig und unüberhörbar die Kritik von Margot Käßmann, die die kirchliche Trauung von Herrn Lindner und Frau Lehfeldt kritisch kommentiert und feststellt, dass es sich dabei nicht um christlichen Inhalt, sondern um eine Kulisse gehandelt hat.

Das ist ein intelligenter kritischer Kommentar, der Kommentar von Herrn Blass dagegen ist Geschreibe, fernab von einem seriösen Journalismus. Schade um die Druckerschwärze, die man dafür verwendet hat.

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