Leserbriefe

Zäsur im Umgang mit den Moscheevereinen

Ragini Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Wenn die Grauen Wölfe heulen“ vom 22. Oktober.

Die Ausführungen des Integrationsbeauftragten zu den beiden Moscheevereinen der Fatih-Moschee (Graue Wölfe) und der Mevlana-Moschee (Milli Görüs) stellen für Nürtingen endlich eine entschlossene Zäsur dar. Künftig soll es regelmäßige kritische Gespräche mit den beiden Moscheevereinen geben, jedoch keine Kooperationen oder gar finanzielle Förderung. Dies bislang nicht getan zu haben, sei wohl ein Fehler gewesen, so der Integrationsbeauftragte. Wer jedoch bis in die jüngste Zeit hinein aus der Bürgerschaft die Probleme zum Thema ansprach und eine klare Haltung sowohl im Rathaus wie in den Fraktionen als auch bei den Kirchen anmahnte, wurde allzu oft von den leitenden Verantwortlichen ausgebremst.

Nicht so ganz deutlich wurde an diesem Abend, wie sich Extremismus in den Moscheevereinen zeigt. Es gebe in Nürtingen weder Hassprediger noch terroristische Bestrebungen, so der Integrationsbeauftragte. Die ideologische Saat jedoch für späteren Extremismus (ob verbal oder gewalttätig) wird mit der Bildungsarbeit in den beiden Moscheevereinen systematisch vom Kleinkindalter an gefördert und verstetigt.

Die Moscheevereine wurden 1978 (Graue Wölfe) und 1994 (Milli Görüs) gegründet. Es ist nun höchste Zeit, hier politisch gegenzusteuern und die Bürgerschaft in diesen Prozess einzubinden.

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