Leserbriefe

Wunsch nach mehr Toleranz

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Leserbrief „Gottes Wort und gelebte Realität“ vom 28. Juli. Nach einer wiederum von 200 000 Menschen besuchten CSD-Politparade, bei der knapp 60 Formationen für gleiche Rechte eintraten, lese ich nun diesen Leserbrief. Er bestätigt mir, wie wichtig unser Engagement auch im Jahr 2013 ist. Hier schreibt der Theologe von einem katholischen Gerichtswort, beziehungsweise, dass er eben keines gesprochen hätte. Er kann sich sicher sein, selbst wenn er seine Zeilen als solches gesehen hätte, es hätte für die Mehrheit der LeserInnen keinerlei Bindung. Dr. Steigerwald schreibt von der Zerstörung der „natürlichen Familie“. Ja was ist denn Familie? Familie ist dort, wo zwei Menschen gleich welchen Geschlechts füreinander und für ihre Kinder Verantwortung übernehmen.

Das Familienpapier der EKD anerkennt die Lebenswirklichkeit von vielen Familien und Paaren, die im Wissen um Gottes Segen, der auf ihnen liegt, anders leben als traditionelle Familienbilder es wollen. Mir ist durchaus bekannt, dass es auch in der Kirche, zu der ich mich bekenne, andere Meinungen gibt, allerdings sind dies Einzelmeinungen wie die des Professor Peter Beyerhaus. Diese Strukturkonservativen sprechen aber nicht für die EKD in ihrer Gesamtheit, denen geht es um Machterhalt. Wer jedoch eine Theologie vertritt, die sich in der pauschalen Ablehnung von anderen Lebens- und Familienformen ausdrückt, vertritt eine traurige! Ich wünsche mir von allen Menschen, so eben auch von Dr. Steigerwald, die notwendige Tiefentoleranz beziehungsweise Akzeptanz für uns Menschen, die sich ihren Lebensweg nicht ausgesucht haben, auf denen aber auch der Segen Gottes liegt.

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