Leserbriefe

Wie sollen wir das alles schaffen?

Günter Kaßberger, Unterensingen. Die Bundeskanzlerin hat am Parlament vorbei unter Missachtung deutscher Gesetze und EU-Recht der Welt den Eindruck vermittelt, dass Menschen mit Fluchtgründen zur Einwanderung nach Deutschland eingeladen sind. Ihr „Wir schaffen das“, ihre Weigerung, klare Aussagen zu einer wirksamen Begrenzung dieser Masseneinwanderung zu machen, Jubel bei der Ankunft von Flüchtlingen mit Plakaten „Refugees welcome“ sowie die medial/politisch gepriesene „Willkommenskultur“ senden dieses Signal permanent weltweit aus. Dies verstärkt den Eindruck, wir Deutsche sehnten uns geradezu danach, möglichst viele Menschen aus fremden Ländern aufzunehmen. Alle diese Protagonisten meinen es gut mit den bedrohten und armen Menschen dieser Welt. Der dadurch entstandene Sog hält unvermindert an.

Deutschland hat im letzten Jahr mehr als eine Million aufgenommen. Weitere Millionen sind aktuell unterwegs mit dem Ziel Deutschland. Familien legen ihr letztes Geld zusammen, um wenigstens einem Angehörigen (in der Regel jungen Männern) die Flucht zu finanzieren mit dem Auftrag und in der Hoffnung, bald nachgeholt zu werden. Durch die – von vielen gutmeinenden Menschen und Organisationen geschmähte – Verschärfung des Nachzugsrechts ist damit zu rechnen, dass verstärkt Kinder und Jugendliche auf den Weg geschickt werden.

Die anderen EU-Staaten weigern sich aus nachvollziehbaren Gründen, uns nennenswerte Kontingente abzunehmen. Das Führungspersonal von Grünen und Linken sowie Teilen der SPD preisen die „Vorteile“, welche uns die massenhafte Zuwanderung auch von Kulturen, aus deren Sicht unsere Lebensart verwerflich ist, beschert. Zu erwarten ist allerdings ein Anstieg der existierenden Parallelgesellschaften.

Kontrovers diskutierte politische Überlegungen und beschlossene Gesetzesänderungen zur Begrenzung des Ansturms halten keinen einzigen Menschen davon ab, Richtung Deutschland aufzubrechen, die Bekämpfung der Fluchtursachen ebenso wenig.

Etwa 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Krieg und Terror. Hunderte Millionen leben in Verhältnissen, denen sie lieber heute als morgen entkommen möchten. Sollten nur fünf Prozent davon bei uns anklopfen, reden wir über 50 weitere Millionen. Sind diese Menschen, die allesamt gute Fluchtgründe haben, von denen jeder unser Mitgefühl verdient und als Individuum ein Recht auf menschenwürdige Behandlung hat, in Deutschland tatsächlich willkommen? Wer das bejaht, sollte eine Antwort darauf geben, wie wir das schaffen sollen.

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