Wie digital wollen wir leben?

Veronika Schneider, Nürtingen. Zum Artikel „Leben im schlauen Haus“ vom 20. April.

Auf der Seite für junge Leser wird beschrieben, wie die Zukunft im sogenannten Smarthome aussehen kann.

Mich erschreckt die nahezu kritiklose Darstellung dieses Themas, das viele Fallstricke, insbesondere auch hinsichtlich des Datenschutzes, aufweist: Statt die noch nicht vorhandene komplette Vernetzung aller Geräte im Haushalt als quasi einziges Problem darzustellen, hätten hier zum Beispiel folgende Sachverhalte kritisch dargestellt und hinterfragt werden sollen: Ist uns bewusst, welche Datenflut beim Smarthome entsteht? Was passiert denn mit den Daten, die beispielsweise aufnehmen, dass im Kühlschrank die Butter fehlt? Wollen wir, dass man daraus immer mehr bis ins kleinste Detail unser privates Leben nachvollziehen kann und die Privatsphäre immer weniger geschützt ist? Wie digital wollen wir wirklich leben? Wie viel Denken und Handeln wollen wir uns aus der Hand nehmen lassen? Diese Fragestellungen wären eine Hinführung der Kinder zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die wir dringend brauchen.