Leserbriefe

Wehrpflicht ist der falsche Weg

Martin Baumer, Deizisau. Zu den Artikeln „Pistorius will alle jungen Männer mustern lassen“ und „Aufrüstung hat ihren Preis“ vom 11. November.

Mit der neuen Regelung im Grundgesetz, notfalls unbegrenzt Schulden zur Verteidigung aufnehmen zu können, schafft die Regierung Prioritäten. Man könnte auch sagen, Wehrpflicht vor Schulpflicht. Leider läuft die Einführung der Wehrpflicht ab, wie Reformen oder Neuerungen immer ablaufen. Personen, die nicht direkt davon betroffen sind, entscheiden über andere. In dem Fall über die Generation der 18-Jährigen, die übergang wird und kein Mitspracherecht hat. Die Einführung der Wehrpflicht muss von den jungen Leuten getragen werden und nur sie sollten entscheiden, ob sie bereit sind dieses Land der „alten grauen Männer und Frauen“ zu verteidigen oder gar dafür zu sterben.

Wer glaubt, zeitnah mit Wehrpflichtigen eine Abschreckung zu erzielen, liegt falsch. Dazu ist und war die Ausbildung von „Bürgern in Uniform“ immer zu oberflächlich. Das Kostbarste, was Eltern haben, hätte nie eine Chance gehabt, zu überleben. Der Staat macht sich damit der grob fahrlässigen Tötung schuldig und die Eltern lassen dies zu. Noch einmal: Der Ukrainekrieg wäre zu verhindern gewesen. So wie im Ersten Weltkrieg lies man eine Eskalation zu. Auch die USA wollten 1962 in der Kubakrise keine sowjetischen Atomraketen vor der „eigenen Haustür“, denn im Grunde geht es um die Einflusserweiterung der Nato gen Osten und der damit möglichen Stationierung von US-Mittelstreckenraketen Richtung Moskau. Die „Seltenen Erden“ der Ukraine winken dem „Gewinner“ als Trophäe. Ich halte es wie Reinhard Mey „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht! Und meine Töchter auch nicht!“

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