Lucia Herrmann, NT-Zizishausen. Zum Kommentar „Bittere Hetze“ vom 31. August. Die Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen vermutlich fanatische Erdogan-Anhänger, die zum Boykott angeblich der Gülen-Bewegung nahe stehenden türkischen Unternehmen aufrufen, sind zu begrüßen. Ferner bringt der Kommentar von Rainer Wehaus es auf den Punkt. Wir können es nicht dulden, dass in Deutschland plötzlich wieder Menschen Angst haben müssen, wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe Diffamierungen ausgesetzt zu sein. Meiner Meinung greift der unter anderem von FDP-Chef Lindner geäußerte Vergleich der Säuberungsaktionen in der Türkei mit den Verbrechen der Nationalsozialisten nach dem Reichstagsbrand 1933 in Deutschland zumindest im Kern.
Auch wenn Gülen-Leute tatsächlich in den Putschversuch verwickelt sein sollten, wären doch nur eine Handvoll eingeweiht gewesen. Wie hätte man sonst die Aktion bis zum Schluss geheim halten können? Jetzt geht es zehntausenden Türken mehr oder weniger „an den Kragen.“ Um so schlimmer ist es, dass unsere Politiker es für ratsam erachten, das Verhältnis mit Herrn Erdogan nach der Armenien-Resolution nicht noch weiter eskalieren zu lassen und es dem entsprechend mit belanglosen Mahnungen an die Türkei bewenden lassen. Ich halte das für falsch. Was mich fassungslos gemacht hat, war, als kurz nach dem Putsch rund 40 000 Deutsch-Türken in Köln nicht nur gegen den Putsch, sondern explizit auch für Erdogan, diesen, um es zurückhaltend auszudrücken, nicht integren Staatschef, demonstriert haben. Teilweise gab es Rufe nach der Einführung der Todesstrafe in der Türkei. Sie und viele andere hier lebende Deutsch-Türken huldigen einem Mann, der den Rechtsstaat und die Demokratie in der Türkei zerstört hat, der den IS noch mit Waffenlieferungen unterstützt hat, als die Gräueltaten dieser Psychopathen schon in aller Munde waren, und der die Gleichberechtigung von Mann und Frau als widernatürlich ansieht.
Da muss man sich schon die Frage stellen, was eigentlich alles so in den in Deutschland herausgegebenen türkischen Tageszeitungen steht, dass diese Leute so blind sind, obwohl es sich hier in unserem demokratischen Deutschland so gut leben lässt. Seit dem steht für mich jedenfalls fest, dass die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft ein großer Fehler war. Wer meint, Herrn Erdogan als den großen starken Staatslenker auf das Podest stellen zu müssen, soll doch seine Nähe suchen und in der Türkei leben. Zu uns passt er jedenfalls nicht!
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
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