Leserbriefe

Was ist denn ein Datenraum?

Hans Müller, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Datenraum gegen S21-Informationslücke“ vom 22. Januar. Was ist denn das nun wieder: ein Datenraum. Der Technikvorstand der Bahn, Volker Kefer, hat beim Treffen der Projektpartner zum unsäglichen Projekt S 21 in Stuttgart die Einrichtung eines „sogenannten“ Datenraumes bei der „S21-Projektfirma „ angekündigt, damit darin die „sehr sensiblen Daten“ nur für Vertrauenspersonen bereitgestellt werden können um damit die „Informationslücke“ bei den Projektpartnern zu bereinigen.

Ich frage mich, wer ist die „S21-Projektfirma“ und welche sensiblen Daten sollen Vertrauenspersonen zugänglich gemacht werden? Das ganze kommt mir vor wie schon die bisherige Verhaltensweise der Bahn: tarnen und täuschen. Im Übrigen ist es doch wirklich egal wie sich die jetzt errechneten Kostenerhöhungen zusammen-setzen. Es gibt doch nach wie vor den Kostendeckel, über den hinaus kein Geld fließt. Damit wäre es allein das Risiko der Bahn dieses unsinnige Projekt weiter zu betreiben, das sogar weniger Leistungsfähigkeit hat als unser alter Bonatz-Bahnhof und ungeahnte Risiken beim Thermalwasser und den Tunnelbauten birgt.

Wir von den S21-Gegnern haben schon von Anfang an gesagt, dass die Kosten sicher mehr als doppelt so hoch zu veranschlagen sind. Die CDU hat bei der Wahl des neuen OB von Stuttgart gesagt: mit einem grünen Ministerpräsident und einem grünen OB in Stuttgart, lässt sich Stuttgart 21 nicht mehr bauen. Richtig, und dafür wurden sie ja auch gewählt. Und das sollten sie auch nicht vergessen. Bisher wurden die Wähler der Grünen allerdings nicht gut bedient. Wenn die Bahn AG wirklich ein privatwirtschaftliches Unternehmen wäre, hätte sie dieses Projekt sicher überhaupt nicht begonnen, weil es schon von Anfang an unwirtschaftlich war und mit jedem weiteren Euro an Kosten immer unwirtschaftlicher wird.

Bis zur Klärung der Kostenfrage und der weiteren Finanzierung muss ab sofort ein absoluter Baustopp erfolgen und keinerlei weitere Zahlungen von den Projektpartnern. Danach am Besten die endgültige Beendigung des Projekts. Die Verantwortlichen, unter anderen auch unsere Bundeskanzlerin, die das Projekt als wichtig für das Ansehen von ganz Deutschland in der Welt hochstilisiert hat, haben aber wohl Angst, das Gesicht zu verlieren und man will vor allem das Scheitern des Projekts Stuttgart 21 nicht vor den Bundestagswahlen eingestehen.

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