Eva Böttigheimer, Neuffen. Zum Artikel „#nichtegal“ vom 10. Oktober. Schon wieder ein Prominenter, der es wagt zu äußern, dass die Corona-Maßnahmen der Regierung gegen das Grundgesetz verstoßen, weil die ergriffenen Maßnahmen nicht verhältnismäßig seien. Der Schlagerstar Michael Wendler, den ich bis dato gar nicht kannte, wird zur Abwechslung einmal nicht als Neonazi abgestempelt, sondern als geistig eher etwas minderbemittelt beurteilt.
Es sei ungeklärt, „ob ihn seine Expertise in Themengebieten Schlagermusik, Trash-TV und Selbstvermarktung auch dazu befähigt, komplexe Sachverhalte oder gar Verschwörungen zu entschlüsseln“. Der gesunde Menschenverstand reicht aus, um aus den Kurven des RKI im Internet zu ersehen, dass wir es nicht mit einer tödlichen Pandemie zu tun haben. Im Vergleich zu den Anfängen der Pandemie werden statt circa 350 000 Tests pro Woche jetzt schon seit sieben Wochen circa 1,1 Millionen – zumeist gesunde Menschen – getestet. Setzt man die Anzahl der Infizierten (das sind keine Kranken!) in Beziehung zur Anzahl der Tests, so beträgt der Prozentsatz konstant etwa ein Prozent. Dass es anscheinend immer mehr werden, liegt daran, dass in den Medien nur absolute Zahlen erscheinen, ohne Bezugsgröße. Wer bezahlt diese „kostenlosen“ Tests? Wir alle über die Krankenkassenbeiträge. Ursprünglich sollten nach der Urlaubszeit die Massentests eingestellt werden. Aber dann wäre die Pandemie ja vielleicht schon vorbei! „Wir leben im besten Deutschland, das wir je hatten“, meinte Herr Steinmeier zum Tag der Deutschen Einheit. Wirklich? Wie sieht es denn aus mit Meinungsfreiheit? Versammlungsfreiheit? Reisefreiheit? Glaubensfreiheit? Freiheit der Kunst? Unverletzlichkeit der Wohnung? Kinderrechten? Seine Idee einer Trauerfeier für alle während der Pandemie „einsam Verstorbenen“ finde ich eine Zumutung für die Hinterbliebenen. Dass man seine nächsten Angehörigen nicht mehr sehen konnte, daran trägt nicht „das Virus“ die Schuld, sondern die unmenschlichen Vorschriften der Politik. Im Falle von Herrn Wendler zeigt sich, wie es in Corona-Zeiten um die freie Meinungsäußerung bestellt ist, seine Verträge werden aufgelöst, die Kollegen reagieren mit Häme. Toleranz für andere Meinungen? Fehlanzeige!
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Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Saulus oder Paulus
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