Ute Dahner, Kirchheim. Zum Artikel „Lehrerversorgung hat noch Lücken“ vom 13. September 2017. Die Nürtinger Zeitung hatte es schon letztes Jahr zum Schulanfang berichtet und es bleibt immer dasselbe: Eigentlich sollte die Planung insbesondere in den Grundschulen doch machbar sein. Die Kinder, die vor sechs Jahren geboren wurden, kommen dieses Jahr in die Schule. So viel Mathematik sollte doch in der Bildungsbehörde möglich sein. Aber weit gefehlt. Die Bildungsgewerkschaft GEW schätzt dieses Jahr, dass alleine an den Grundschulen in Baden-Württemberg 500 Stellen unbesetzt bleiben werden, inzwischen fehlen sogar Rektorinnen und Rektoren.
Doch statt hier attraktive Beschäftigungsperspektiven auch in den ländlichen Räumen zu schaffen, schickt Bildungsministerin Eisenmann Tausende von Lehrkräften regelmäßig in den Sommerferien zum Jobcenter, um für ein paar Wochen deren Gehalt einzusparen.
Frau Schimitzek vom Staatlichen Schulamt Nürtingen spricht von „Lücken in der Lehrerversorgung“ und spielt damit die desaströse Situation auch im Kreis Esslingen herunter. Obwohl umfangreiche Mehrarbeit der Lehrerinnen und Lehrer unterstellt wird, ist nicht mal rein rechnerisch die Versorgung sichergestellt. In jedem Betrieb wird davon ausgegangen, dass Beschäftigte auch mal krank werden können oder aufgrund von Fortbildungen abwesend sind. In der Schulbehörde wird dies ignoriert und man tut überrascht, wenn der Unterricht flächendeckend ausfällt. Den Eltern wird dann erzählt, dass man alles unternimmt, um die Misere abzumildern, aber dass die Landesregierung diese Situation bewusst in Kauf nimmt, wird verschwiegen.
Gute Bildung kostet nun mal. Gerade in Zeiten von Rekordeinnahmen können Eltern im Land doch erwarten, dass die Landesregierung ihre Hausaufgaben beim Bildungspersonal macht. Mit Märchen ist niemandem geholfen.
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