Jochen Findeisen, Schlaitdorf, Bündnis gegen Gentechnik. Zum Artikel Grüne Gentechnik verspricht Gesundheit vom 29. Juni. Den Agro-Konzernen und ihren Zuarbeitern aus Wissenschaft, Publizistik und Politik gehen allmählich die Argumente aus. Sie greifen immer tiefer in die Mottenkiste der Volksverdummung. Nun werden gentechnisch veränderte Pflanzen als gesund angeboten. Derartiges Gerede hat der Verbraucher inzwischen durchschaut und gründlich satt. Schon seit Jahren werden Lebertrankapseln mit den wertvollen Omega-3-Fettsäuren angeboten. Wem diese Präparate außer den Anbietern Nutzen bringen sollen, ist nicht nachvollziehbar. Diese Fettsäuren sind im Fisch, im Raps, in Nüssen oder Hanf vorhanden und in größerem Ausmaß verbreitete Mangelerscheinungen sind nicht bekannt. Was hier gentechnisch veränderte Rapspflanzen an Gutem bewirken sollen, ist unverständlich. Wer sich unausgewogen und unvernünftig ernährt, dem helfen auch keine Nahrungsergänzungsmittel und gentechnisch erzeugte Fettsäurebomben.
Die Äußerungen von Professor Schier von der Nürtinger Hochschule werden vom Bündnis gegen Gentechnik als Provokation empfunden. Er argumentiert rein marktwirtschaftlich und stellt den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen praktisch als alternativlos dar. Er hat zwar recht, wenn er sagt: Nachwachsende Rohstoffe und die Ernährung der Weltbevölkerung sind existenzielle Fragen des 21. Jahrhunderts. Das Bündnis pflichtet ihm auch bei, wenn er weiter meint, der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sei nicht nur eine Frage von Freiheit der Wissenschaft und Freiheit des Unternehmertums. Von einem Professor an einer Fachhochschule für Technik und Umwelt erwartet das Bündnis in der Tat andere Antworten, als die neoliberale Vergötzung der Marktgesetze. Aber zu der völlig neuen Bedrohungsqualität, die von gentechnisch veränderten Pflanzen für Mensch, Tier und Umwelt ausgeht, hört man nichts von ihm. Professor Schier kann nicht bestreiten, dass der Verzehr von gentechnisch verändertem Mais zumindest im Tierversuch zu Erkrankungen führte. Er kann uns auch nicht sagen, was die unbeherrschbaren freigesetzten Gene in der Umwelt in zehn oder 20 Jahren anrichten. Er müsste eigentlich wissen, dass die Natur anderen Zeitparametern folgt als das allmählich alle Lebensbereiche durchdringende, auf kurzfristige Rendite ausgerichtete Denken der globalen Finanzmärkte. Jeder irreversible Eingriff in die Natur muss den Aspekt der Nachhaltigkeit beachten. Es ist traurig, meint das Bündnis, wenn ein Wissenschaftler statt nachvollziehbarer Darstellung des Forschungsstandes über mögliche Gefahren der grünen Gentechnik für die Umwelt schon längst widerlegte Argumente wiederkäut.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...