Leserbriefe

Vertraulichkeiten

Susanne Federschmid, NT-Neckarhausen. Zum Artikel Wir fragen nach vom 31. Januar. Das Frage-und-Antwort-Spiel der Nürtinger Zeitung mit Oberbürgermeister Otmar Heirich hat mich doch sehr erstaunt. Dass Nürtingens Oberbürgermeister solch ein edler Wohltäter ist, war mir bis dahin gar nicht bewusst... Ja, im Dienste und zum Wohle der Stadt! Welche Wohltat wird es sein, eine neue Bausünde im Neckartal anschauen zu dürfen (21 Meter Höhe, das nenne ich stattlich, passt hervorragend ins Landschaftsbild). Glas und Beton ist in jedem Falle blühenden Rapsfeldern und goldenen Kornfeldern vorzuziehen. Lasst uns Mutterboden und Feldlerchengezwitscher ruhig vernichten, wer braucht das schon?! Immerhin geht es um Vertraulichkeiten und große Gesten. Da oben versteht man sich. Indianerehrenwort. Fußvolk was hat es schon für eine Ahnung?! Außerdem hätte doch jeder gerne ein Denkmal ... verständlich.

Und die Touristen erst. Die werden sich freuen. Man sollte durch all die wunderschönen Gewerbegebiete rund um Nürtingen einen Rundwanderweg ausschildern. Weg der ungenutzten Möglichkeiten so wohlklingend. Schluss mit lustig: Herr Heirich scheint sich in Überheblichkeit zu baden. Es gibt in Nürtingen durchaus auch Menschen, die sich ihre eigene Meinung bilden und sich nicht von einzelnen Gruppen anheizen lassen. Aber es ist eine gute Idee, eigentlich. Man sollte sich gemeinsam aufmachen, gegen dieses Vorhaben anzutreten.

Noch was zum Nachdenken: Mutterboden ist die oberste, belebte, äußerst dünne Haut der Erde. Sie wächst über Tausende von Jahren. Man kann sie nicht herstellen. Sie ist Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen unsere Existenzgrundlage. Übrigens auch die Bienenvölker brauchen gutes blühendes Land, um ihren Honig zu produzieren. Wenn alles zugebaut wird, ist die Beschaffung des Honigs schwierig, den sich so mancher gerne um den Bart schmieren lässt.

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