Leserbriefe

Unterstützung durch alte Hasen ist wichtig

Pit Lohse, Nürtingen. Zum Artikel „Kunstakademie muss weiter bangen“ vom 17. Januar. Seit 2009 ist bekannt, dass die FKN ein Problem hat, deutlich benannt in zwei Punkten: Unterhaltung der Gebäude und sinkende Zahl der Studierenden. Im November 2010 in der Ausschusssitzung wurde darüber diskutiert. In der Nürtinger Zeitung vom 11. Dezember 2010 wurde berichtet, dass Herr Thies den Vorschlag von Herrn Kunzmann, er könne sich vorstellen, der FKN das Gelände in Erbbaupacht und zusätzlich 150 000 Euro für Sanierungsarbeiten zu überlassen, aufgegriffen und ein Konzept erarbeitet und vorgestellt hat. Das Kulturforum, in dem alle Kulturtreibenden sich zusammengeschlossen haben und woran Kulturamt wie aber auch Gemeinderäte aus jeder Fraktion teilnehmen, appellierte an die Stadt, die FKN nicht aufzugeben, sie in ihrem Prozess der Konsolidierung zu unterstützen und bot sich als fachliche Unterstützung dem Gemeinderat an.

Nachdem dann ein Investor, der ein Weinerlebnisland aus dem Melchiorareal machen wollte, kam und eine Entscheidung wollte, wurde von Herrn Kunzmann plötzlich eine ganz andere Linie gefahren. Kein Teilverkauf, sondern Kündigung des Mietverhältnisses der FKN.

Die Frage, die sich mir und bestimmt noch manch anderem stellt ist, woher kommt dieser plötzliche Umschwung und warum nimmt der Gemeinderat nicht die angebotene Fachlichkeit der Bürger und Institutionen an, um gemeinsam im Dialog nach einer für die Stadt beste Lösung zu suchen? Ein platter Tiefschlag gegen die Bürgermeisterin Grau soll wohl ablenken, hilft jedoch nicht weiter. Die zehn Monate Zeit, die Frau Grau, gerade mal ein Jahr im Amt, vor Vollstreckung erbat, um ein tragfähiges Konzept zu erstellen, war ein hochgestecktes Ziel. Das war uns allen bekannt.

Hier bedarf es Unterstützung, insbesondere alter erfahrener Hasen wie Herrn Kunzmann und anderer Gemeinderäte, die sich in der Geschichte und im Netzwerk dieser Stadt auskennen. Für mich ist keine aktive Unterstützung und Mitarbeit durch den Gemeinderat in der Öffentlichkeit erkennbar. Durch persönliche Attacken und Schuldzuweisungen entsteht eher der Eindruck, dass man hier die Idee nach einer Lösung an die Wand fahren lässt. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass die letzten zehn Monate Arbeit in der Verwaltung bestimmt kein Zuckerschlecken waren und auch noch sind. Dies sollte, bevor ein Urteil gefällt wird, eine angemessene Berücksichtigung finden.

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