Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Artikel „Nicht medizinischen Unsinn bezahlen“ vom 30. Januar.
In der RBB-Dokumentation „Die Wahrheit über Homöopathie“ berichtet ein Musikprofessor, er habe 30 Jahre unter zunehmender schwerer Neurodermitis gelitten, seine Ärzte konnten ihm nicht helfen. Von Berufsunfähigkeit bedroht, wechselte er zu einer Hausärztin, die ihm eine homöopathische Behandlung anbot und innerhalb von vier Monaten eine (dauerhafte) Heilung bewirkt hatte. Diesen Sachverhalt haben mir Patient und Ärztin bestätigt. Für die jahrelange erfolglose schulmedizinische Behandlung steht Herr Lauterbach – „wissenschaftlich fundiert“ – ein, die Heilung indes ist ihm „medizinischer Unsinn“, für den (für Kassenpatienten) kein Geld fließen sollte.
Lauterbachs Begründungen für sein Ziel, den Kassen Homöopathie-Verträge mit ihren Kunden zu verbieten, waren teils moralisch, teils opportunistisch, mit „unzumutbaren Kosten“ begründet – Einsparungen im Zehntelpromillebereich. Ein nichtsnutziges Vorhaben.
Bis vor Kurzem war auf der Homepage der Landesärztekammer über alternativmedizinische Methoden wie Naturheil- und Entspannungsverfahren, Homöopathie oder Osteopathie zu lesen: „Für die meisten alternativmedizinischen Therapien kann weder ein wissenschaftlich plausibler pharmakologischer Wirkmechanismus nachgewiesen werden, noch eine pharmakologische Wirkung, die über einen Placeboeffekt hinausgeht.“ Der Fanatismus der Homöopathiefeinde macht blind dafür, dass seriöse Wissenschaft nicht nach etwas sucht, was per Definition nicht enthalten ist. Ihre Wissenschaftlichkeit entblößt sich hier als einfältige Pharmaziegläubigkeit. Unappetitlich wird es mit Lauterbachs Behauptung, er wolle die Behandlung von Krebs mit Globuli verhindern – das ist bestenfalls eine Ausgeburt seiner Verschwörungsphantasien. Kein (homöopathischer) Arzt kommt auf so absurde Ideen, da wäre das Strafrecht vor. Die Gehässigkeit und Haltlosigkeit dieser Unterstellung entspricht indes ganz der Methode anderer Populisten.
Die herrschende Medizin fremdelt und feindelt mit jeder Heilkunst, die mit Komplementärmethoden, sanft und ohne Nebenwirkungen heilt – sie erkennt nicht Bereicherung, sondern bedrohliche Konkurrenz.
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Von Binse, leerem Stroh, Faulheit und Fäulnis
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Leserbrief „Mehr Arbeit oder weniger Wohlstand“ vom 4. Juni.
Die übermittelte „Binsenweisheit“ des Friedrich Merz, wir müssten jetzt aber mehr arbeiten, ist leeres Stroh und wird nicht klüger, wenn Kunzmann ...
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Ein Beispiel für Qualitätsjournalismus
Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Judenhass ist nie zu rechtfertigen“ vom 5. Juni.
Armin Käfer gelingt es in seinem Leitartikel so gut wie alle Facetten und Zusammenhänge des eskalierenden Judenhasses bei uns und im Nahen Osten zu beleuchten. Dies ...