Leserbriefe

Ukraine als Schrottplatz der Bundeswehr?

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Bundeswehr bürgt für Qualität“ vom 5. März.

100 Milliarden für zusätzliche Aufrüstung hat der Kanzler in seiner Sonntagsrede im Bundestag angekündigt und – fast – alle maskierten Abgeordneten haben gejubelt mit Standing Ovations. Auch der Altbundespräsident Joachim Gauck hat sogar den Ukraine-Botschafter herzlich umarmt. Das ist der Botschafter, dessen Präsident Selensky auf der Sicherheits-Konferenz in München Überlegungen angestellt hatte, ob die Ukraine Atomwaffen bauen könnte – eine weitere Eskalation nach acht Jahren Krieg seit dem Maidan-Umsturz 2014. Aber Deutschland hilft – nicht nur mit viel Geld, sondern auch direkt und schnell mit Waffen: 2700 Luftabwehrraketen sofort – zum Kampf gegen russische Hubschrauber.

Ernüchternd schreibt Chefredakteur Reisinger in seinem Artikel „Bundeswehr bürgt für Qualität“ allerdings, dass der „Spiegel“ über Zweifel an der Funktionsfähigkeit berichtet, denn die Raketen stammen noch aus den Beständen der DDR-Volksarmee. Zur Vernichtung dieser Vereinigungs-Beute hatte die Bundeswehr aber weder industrielle Kapazitäten noch Geld, trotz ständig gewachsenem Verteidigungs-Haushalt.

Mit dem Krieg ist die Ukraine anscheinend ein willkommener Abnehmer für diesen DDR-Schrott und die Bundeswehr hat dann auch wieder Platz für die neuen, modernen Kriegswaffen aus dem 100-Milliarden-Aufrüstungspaket. „Frieden schaffen ohne Waffen“: Dieser Traum der Millionen Menschen, die endlich Frieden herbeisehnen, muss wohl noch warten, bis auch im Bundestag wieder Friedens-Demokratie statt Masken-Jubel herrscht.

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