Markus Sliwka, Schlaitdorf. Zum Artikel Vogt will Türkisch an deutschen Schulen vom 16. Februar. Es mag aus Sicht einer Integrationsbeauftragten zwar Sinn machen, Türkisch als Fremdsprache zu fordern. Dann sollte dies jedoch nicht mit wirtschaftlichen Interessen begründet werden. Es gibt genügend migrierte Deutsch-Türken, welche für diese Aufgabe sowohl sprachlich als auch kulturell besser geeignet sind als ein Deutscher.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war es maßgeblich Konrad Adenauer, welcher in der jungen Bundesrepublik für eine Aussöhnung mit Frankreich eintrat. Dies wurde in der heranwachsenden Generation auch dadurch erreicht, das Französisch flächendeckend fester Bestandteil des Unterrichts wurde. Welcher Deutsche würde heute Frankreich noch als Feind bezeichnen? Allerdings ist es ein Unterschied, ob es um die Versöhnung zweier Völker oder um die Integration der in Deutschland lebenden Ausländer geht.
Leider wurde von der Politik ab Ende der 70er-Jahre versäumt, sukzessive den Französischunterricht durch Spanisch zu ersetzen, wird doch in ganz Mittel- und Südamerika Spanisch gesprochen. Selbst in vielen Bundesstaaten der USA ist Spanisch mittlerweile verbreiteter als Englisch.
Wenn schon wirtschaftliche Interessen als Begründung für den Fremdsprachenunterricht unserer Kinder herhalten müssen (schließlich geht es nicht darum, welche Sprachen unsere Politiker sinnigerweise sprechen beziehungsweise verstehen sollten), muss sich die Politik ernsthafte Gedanken machen, schon heute die beiden Sprachen zu unterrichten, welche uns ab 2017 beherrschen werden: Indisch und Chinesisch.
Um in einer immer kleiner werdenden Welt mit den Veränderungen Schritt zu halten und die Wertebildung nicht dem Zufall zu überlassen, sind von Grund auf ganz neue Konzepte notwendig.
Ein solches könnte so aussehen, dass im Fach Erdkunde eben nicht nur die Geografie des Landes gelernt wird, sondern auch die Sprache vermittelt wird. Besser 20 Wörter einer Sprache sprechen und verstehen können als gar keines. Eine weitere Möglichkeit wäre es, das Fach Fremdsprachen einzuführen, in welchem in jedem Schuljahr eine andere Sprache gelehrt wird. Türken mögen zwar die größte Gruppe unter den Ausländern sein, aber dies darf kein Grund sein, nicht auch Portugiesisch, Italienisch, Polnisch, Russisch oder Schwedisch zu unterrichten.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...