Leserbriefe

Trickst OB Bolay auch bei Tedgo Neu?

Hermann Wurster, Nürtingen. Zum Artikel „Bürgermeister: Von unantastbar zu pausenlos kritisierbar“ vom 2. März.

Als Redner beim SPD-Ortsverein Frickenhausen und Großbettlingen wird OB Bolay im Bericht der Nürtinger Zeitung zu den Bauernprotesten gegen die Verteuerung von Agrardiesel wie folgt zitiert: „Das macht man im Sommer, wenn die Bauern anderes zu tun haben.“ Man kann zur Abschaffung der Subvention von Agrardiesel und den Bauernprotesten unterschiedliche Meinungen haben, aber ein Taktieren und Tricksen erscheint mir kein seriöser Politikstil zu sein. Bei näherer Betrachtung passt auch die Vorgehensweise bei der neuen Abflugroute durch den FLK-Vorsitzenden, Herrn Bolay, in dieses Bild: Zuerst wird einige Jahre im Geheimen an der neuen Abflugroute gearbeitet, dann wird ein Probebetrieb (treffender als Schonbetrieb zu bezeichnen) mit maximal zwei Abflügen pro Stunde vereinbart, damit die Auswirkungen für die Bürger noch nicht so dramatisch sind. Für die Beurteilung des Probebetriebs werden keine Kriterien festgelegt. Damit lässt man sich bei der Bewertung nach dem Probebetrieb alle Freiheiten. Nach der knappen FLK-Entscheidung für den Probebetrieb wird vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) die neue Flugroute ohne Einschränkung und ohne zeitliche Befristung genehmigt. Dabei war dem FLK-Vorsitzenden sicher bekannt, dass das BAF eine genehmigte Flugroute – selbst bei einem gegenteiligen Votum der Fluglärmkommission nach Ende des Probebetriebs – nur bei juristischen Fehlern im Genehmigungsverfahren oder Fehlern im Abwägungsverfahren zurücknimmt. War dies alles ein gut geplantes taktisches Manöver von OB Bolay? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Warum kritisiert Herr Bolay die Gemeinde Aichtal für Ihre Ablehnung zur Übernahme von Kosten für die Fluglärmmessungen? Es wäre doch nur konsequent und richtig, die bezahlen zu lassen, die sich mit der neuen Flugroute wirtschaftliche Vorteile versprechen – namentlich die Luftfahrtunternehmen.

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