Judith Burghardt, Nürtingen.
Mit dem November kommen die kühlen und nassen Tage, aber auch die wunderbare Geschichte des St. Martin, die jedes Kind mitreißt und begeistert – vorausgesetzt, diese Tradition wird den Kindern nahegebracht. Auch in der Grundschule Neckarhausen findet jedes Jahr ein Laternenumzug statt, wofür jedes Kind seine eigene Laterne bastelt. In diesem Jahr waren wir überrascht, als das Motto für die Laternen bekannt gegeben wurde: Super Mario. Ein Videospielcharakter aus den 90ern und ein Kinofilm. Unsere Kinder konnten nichts mit Super Mario anfangen und auch uns war er nur am Rande geläufig. Wir fragten uns, was Super Mario mit einem Laternenumzug und mit St. Martin zu tun haben könnte und hofften auf eine einleuchtende Verbindung, die die Schule herstellen würde. Leider vergebens. Es scheint, als würde von sechsjährigen Erstklässlern vorausgesetzt, dass sie Super Mario aus einem Kinofilm oder einer Spielekonsole kennen. Dies steht im Widerspruch zu den Empfehlungen von Ministerium und Kinderärzten, die Medienzeit für Kinder möglichst einzuschränken. Es ist irritierend, dass die Medienzeit Grundlage für ein Laternenfest in einer staatlichen Schule, einem Bildungsträger, ist. Wir sind überzeugt, dass die mehr als 120 Schüler sicherlich eine schöne Idee für ein geeigneteres Thema gehabt hätten, das nicht auf digitalen Medien basiert. Am Tag des Laternenumzugs hat die Schule zusätzlich einen Ausflug ins Kino organisiert, um einen 77-minütigen Film anzusehen. Wir fragen uns, ob für Kinder in diesem jungen Alter nicht eine Alternative wie Theater oder Puppenspiel passender und gleichermaßen schön gewesen wäre.
Für die nächsten Jahre hoffen wir, dass die Rolle der Medien in der Grundschulbildung bewusst überdacht und Inhalte sorgfältig ausgewählt werden.
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Von Binse, leerem Stroh, Faulheit und Fäulnis
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Leserbrief „Mehr Arbeit oder weniger Wohlstand“ vom 4. Juni.
Die übermittelte „Binsenweisheit“ des Friedrich Merz, wir müssten jetzt aber mehr arbeiten, ist leeres Stroh und wird nicht klüger, wenn Kunzmann ...
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Ein Beispiel für Qualitätsjournalismus
Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Judenhass ist nie zu rechtfertigen“ vom 5. Juni.
Armin Käfer gelingt es in seinem Leitartikel so gut wie alle Facetten und Zusammenhänge des eskalierenden Judenhasses bei uns und im Nahen Osten zu beleuchten. Dies ...