Leserbriefe

Streit um Stellenzuwachs

Rudolf Rampf, Grafenberg. Die Industrie sucht seit Jahren händeringend nach gut ausgebildeten Fachleuten aller beruflichen Richtungen, die in der Lage sind, die komplexen Aufgabenstellungen, die immer schwieriger werden, zu bewältigen. Es benötigt viel Aufwand und Kosten, auch nur jeweils eine Stellenbesetzung sorgfältig und erfolgreich abzuschließen.

Umso mehr erstaunt es, wie die neue Regierung in Stuttgart so ganz plötzlich 200 qualifizierte Mitarbeiter aus dem Hut zaubert, die nun alles besser zu machen in der Lage sind als alle vorherigen. Da liegt die Frage auf der Hand, ob die alte Regierung pro Mitarbeiter leistungsfähiger war oder gesamtheitlich ein niedrigeres Arbeitspensum zu bewältigen hatte. Die Besetzung von 200 neuen Stellen ist ein gewaltiger und nachhaltiger Kostenblock, der vom Steuerzahler zu erbringen ist. Möglicherweise spiegelt diese Aufblähung des Beamtenapparates die politische Gigantomanie wider, die immer dann festzustellen ist, wenn die Steuereinnahmen sprudeln. Dann verlieren die Verantwortlichen sehr schnell den Überblick.

Dieser gewaltige Personalanstieg kann nur „Quantität vor Qualität“ bedeuten, deren Hintergrund Günstlingswirtschaft nicht zu übersehen ist. Glaubt denn im Ernst jemand den Beteuerungen, in fünf Jahren diese Aufblähung wieder abgebaut zu haben? Seit vielen Jahren mahnt der Mittelstand endlich den massiven Abbau der Bürokratie an. Nicht Steuersenkungen sind die Zielsetzung – nur ein engagierter Schuldenabbau sichert uns und vor allem unseren nächsten Generationen die Zukunft. Die Personalpolitik der neuen Landesregierung hat sich disqualifiziert. Herr Schmiedel möchte innerhalb fünf Jahren 50 Jahre CDU herausschwitzen. Es steht zu befürchten, dass die Bürgerinnen und Bürger von Baden-Württemberg mit dieser neuen Regierung noch viel kräftiger ins Schwitzen kommen werden, als ihnen lieb ist.

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