Leserbriefe

Stadtstrukturen nicht außer Acht lassen

Tobias Maisch, Nürtingen. Zum Artikel „Wie könnte es am Wörth anders gehen?“ vom 12. Juni. „Vielen Dank für die Übersendung Ihres Stegreifentwurfs. Es freut mich sehr, dass Sie sich mit den baulichen Themen in ‚Ihrer Stadt‘ auseinandersetzen. Das Verfahren zum Wörth ist allerdings inzwischen so weit gediehen, dass Ihre inhaltlichen Überlegungen leider keine Berücksichtigung mehr finden können.“ So hat OB Heirich sich, per Mail, gegenüber unseren Planungen geäußert. Wir stellen uns nun die Frage, wie auf derartig falschen städtebaulichen und architektonischen Grundlagen weitergeplant werden kann.

Der Umgang mit dem städtischen Kontext, den städtischen Strukturen und der Geschichte des Ortes sind für die Stadt, nicht nur am Wörth, vernachlässigbare Einflussfaktoren für Bauprojekte. Bestreiten kann die Stadt dieses Argument nach der Ablehnung der eingereichten Ideen wohl nicht mehr, da genau diese Faktoren zielführend für ein urbanes und qualitätsvolles Quartier sind und in der Architektur und Stadtplanung immer eine wichtige Rolle spielen. Ohne diese grundlegenden Faktoren entstehen, wie wir bereits gesehen haben, beliebig austauschbare Projekte, die nicht in die Umgebung angepasst sind. Monotone Fremdkörper sind oft die Ergebnisse von Wohnungsbauinvestoren, die den Kontext und die Stadtstrukturen außer Acht lassen.

Völlig unverständlich ist, wie ein Stadtplanungsamt mit dem Bild der eigenen Stadt umgeht. Jeder vernünftige Stadtplaner müsste die städtebaulichen Mängel, vor allem die Einbindung in das Stadtbild, erkennen und entsprechend darauf reagieren.

Nun bleibt die Frage offen, ob die Stadt weiterhin an den derzeitigen Planungen festhält und das Stadtbild nachhaltig negativ beeinflussen will oder ob die Stadt neue Grundlagen für einen angemessenen Städtebau festlegen wird.

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