Leserbriefe

SPD-Kandidaten und türkische Mitbürger

Marco Beck, Neuffen. Heiligt der Zweck die Mittel? Der SPD-Landtagskandidat Walter Bauer besucht wenige Tage vor der Landtagswahl die Moschee in der Nürtinger Max-Eyth-Straße. Nun muss man den Hintergrund dieser Moschee kennen. Es handelt sich um eine Einrichtung, die den türkischen Rechtsradikalen um die „Grauen Wölfe“ nahesteht. Dort fand vor rund drei Jahren ein Vortrag des deutschen Konvertiten Pierre Vogel statt, der einen islamischen Fundamentalismus predigt. Die „Grauen Wölfe“ treten jedem Integrationsgedanken entgegen. Es ist schon seltsam, dass ausgerechnet ein SPD-Kandidat bei diesen Leuten um Stimmen buhlt. Damit jedoch stellt er sich lediglich in eine Reihe mit seinem Landesvorsitzenden Nils Schmid, der jüngst von Nürtingen nach Reutlingen flüchtete, da dort seine Karrierechancen erheblich besser sind als bei uns.

Schmid warb in einem Video, das auf Youtube veröffentlicht wurde, in türkischer Sprache um Stimmen für seine Partei. Bisher dachte ich immer, dass zumindest diejenigen, die wahlberechtigt sind und damit die deutsche Staatsbürgerschaft tragen, unsere Sprache ausreichend beherrschen müssten. Somit kann ich den türkisch formulierten Wahlaufruf von Herrn Schmid sowie den Besuch von Herrn Bauer bei türkischen Rechtsradikalen nur als plumpe Wahlansprache verstehen. Dass die beiden damit alle Bemühungen, insbesondere junge Türken in unsere Gesellschaftsordnung – die auch Werten verbunden ist – zu integrieren, hintergehen, scheint ihnen nebensächlich zu sein.

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