Leserbriefe

Sparschweine der Nation

Manfred Laukenmann, NT-Reudern. Zum Artikel Renten steigen nur minimal vom 7. März. Manche behaupten noch, wir hätten einen Rechtsstaat. Nach drei Nullrunden erfolgte eine Erhöhung der Renten im letzten Jahr um 0,54 Prozent, in diesem Jahr vielleicht um 1,1 Prozent und das gegen den Widerstand von Sozialpolitikern und vor allem von Jungpolitikern. Deren Diäten wurden ohne Skrupel um 9,4 Prozent erhöht.

Diese Rentenerhöhungen sind lächerlich, sie gleichen nicht einmal die Inflationsraten aus, der Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung steigt gleichzeitig, sie sind wieder reine Minusrunden.

20 Millionen Rentenempfänger und 26 Millionen Beitragszahler werden belogen und betrogen. Das Älterwerden der Rentner sei an der leeren Rentenkasse schuld, wird uns von den Politikern und Medien gepredigt. Die gesetzliche Rente müsse deshalb jährlich abgesenkt werden. So was nennt man Diskriminierung.

Die Wahrheit lautet anders: Die Fremdleistungen haben die durch langjährige Beitragszahlungen gut gefüllte Rentenkasse geleert. Es werden und wurden Rentenzahlungen an Personen geleistet, die nie einbezahlt haben.

Jetzt wird auch noch die Meinung geschürt, die Alten leben auf Kosten der Jungen. So was hätten wir damals noch Jungen nie gesagt. Denn die meisten Alten hatten und haben ihren Beitrag geleistet.

Spätestens an der Wende wäre eine Mehrwertsteuererhöhung fällig gewesen. Die Mehreinnahmen nur für die Rentenkasse verwendet hätten für einen sozialen Ausgleich gesorgt. Gerechterweise wären dann auch alle Bürger daran beteiligt gewesen. Eine weitere Gelegenheit zum Ausgleich wurde mit der Mehrwertsteuererhöhung 2007 vertan. Stattdessen werden Großkonzerne steuerlich entlastet und mit Subventionen versorgt. Zum Dank wandern sie dann ins Ausland ab.

Der Kaufkraftverlust der Rentenempfänger ist enorm. Ein langanhaltender Aufschwung im Land ist deshalb nicht in Sicht.

Geplünderte Rentenkasse, 1,5 Billionen Euro Staatsschulden, da können wir von dem angekündigten und von Politikern verwalteten Gesundheitsfonds nichts Gutes erwarten. Die Verbitterung der Rentner und Beitragszahler über diese verdrießliche und verkorkste Renten- und Gesundheitspolitik ist riesengroß. Daran sollte man bei den nächsten Wahlen 2009 denken. Nicht Wahlboykott bringt eine bessere und gerechtere Politik, sondern hoffentlich andere Politiker.

Zur Startseite