Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Spahn über das Schwulsein“ vom 10. Oktober. Jens Spahn weiß wovon er spricht. Wer in dieses Schicksal hineingeboren wurde, kennt Vorbehalte, Ausgrenzungen, Ablehnung und manchmal Verfolgung; es ist ein unfreiwilliges Leben in Schutzkleidung gegen den latenten direkten oder indirekten Angriff.
Bemerkenswert ist, dass ein Mann mit diesem „Makel“ als Minister an der Spitze unseres Landes stehen „darf“. Eine „christliche“ Heilsideologie hat im Einvernehmen mit vieler Art säkularer Vernichtungsenergie gegen „Andersartige“ den Stab über solch’ „sündige“ Menschen gebrochen. Nicht der allgemeinbürgerlichen Sexualität – auch nicht ihren Praktiken zu entsprechen, ist ein anormales No-Go mit schlechten Karten, denn über viele Jahrhunderte hat uns die katholische Kirche mit ihrem Gott gefälligen Hetero-Denken und ihren Sexualverboten, letztlich auch mit einer Homophobie misshandelt und deformiert – heute noch durch den Zölibat.
Wenig erstaunlich ist außerdem, dass Zivilisationen neben geistigem Fortschritt, Erkenntnissen und ethischen Grundsätzen, noch immer auch aus archaischen Bedingungen einer fernen Vergangenheit geleitet werden und sich so grundsätzlich ein schwieriges Verhältnis zum nicht selbst Geübten – zum Fremden, auch dem Fremden – ergibt. Sich Feindseligkeit dazu zu gestatten, ist aber eine Feindschaft gegen unser aller Natur.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Europas Entscheidungsmoment
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum „In Tschechien steht die neue Regierung“ vom 16. Dezember.
Im Weißen Haus, im Kreml und in anderen Machtzentren hat sich die Vermessenheit breitgemacht, über die Zukunft anderer Staaten nach eigenem Belieben ...
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Saulus oder Paulus
Rolf Weber, Nürtingen. Zum Leserbrief „Fern der Praxis, fern der Realität“ vom 16. Dezember.
Bei der Betrachtung sich entwickelnder Altersweisheit oder gar -starrheit von Personen und Prominenten des öffentlichen Lebens im Kontext mit deren früheren ...