Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Baerbocks übles Foulspiel“ vom 24. Januar.
Waffenlieferungen an die Ukraine sind eine mediumdirekte Herausforderung an den Kreml, weshalb sie mit allen an der Ukraine-Hilfe Beteiligten zwingend abgestimmt werden müssen. Daraus sich ergebende Reaktionen Russlands sind und dürfen aus taktischen und Sicherheitsgründen nur Reaktionen gegen die gebündelte Verteidigungsgemeinschaft sein. Es kann also nicht genug überlegt und ausschließlich einträchtig gehandelt werden. Politiker und Presse, die dem Kanzler eine Politik des Zauderns vorwerfen, sind also nichts als offene oder verdeckte Werber in eigener Sache – ohne Rücksicht auf die mögliche Tragweite, wenn anders als geübt, entschieden würde. Hier sind die Kräfte spürbar, die als Erste verurteilen, wenn etwas schiefläuft oder in einer Eskalationsherausforderung ihr Kalkül befriedigt sehen.
Aus den Weltkriegen haben wir die nahe Erkenntnis, dass der Feind zuerst in der Mitte der Gesellschaft zu finden ist – letztlich in aufgeputschten Generationen. Es schrieb Ingeborg Bachmann treffend: „Der Krieg beginnt inmitten des Friedens.“ Dass der vielseitig unklug herausgeforderte, eskalierte und nun zwingend begleitete Freiheits- und Selbstbestimmungsdrang der Ukraine den Angriff russischer Anachronisten nach sich zog, ist in mangelhafter Betrachtung der Vorgeschichte, also spätestens der Krim-Einnahme, Putins Statements und so weiter, eine Präventivunfähigkeitserklärung der heutigen Alliierten. Russland die Kriegsverantwortung allein zuzuweisen, ist also unbegründet.
Leserbriefe | 23.03.2024 - 05:00
Für die Waffenindustrie ein Glücksfall
Kurt Schneider, Unterensingen. Zum Artikel „Strack-Zimmermann soll für liberale EU-Allianz antreten“ vom 10. März.
Wenn jemand auffällig oft in Talkshows eingeladen wird, obwohl er eigentlich nur auf der mittleren Etage der Machthierarchie sitzt, ...
Leserbriefe | 23.03.2024 - 05:00
Die Wahrheit wird verschwiegen
Petra Göhler, Nürtingen. Zum Artikel „Bei der Grundsteuer von Berlin lernen“ vom 16. März.
Das Problem der Grundsteuerreform in Baden-Württemberg sind nicht die Hebesätze, sondern die ungleiche Besteuerung ab 2025. Manche werden die Leistungen der ...