Manfred Siffermann, Frickenhausen. Man hat endlich den Haupt-Schuldigen ausgemacht. Die Dieselfahrzeuge sind schuld an der Luftverschmutzung, und dem Feinstaub. Ausgehend vom sogenannten VW-Dieselskandal in den USA erfinden diverse Umweltverbände und Organisationen plötzlich Überschreitungen der Grenzwerte um das XXL-fache. Setzen damit Politiker unter Druck welche wiederum meinen, das Allheilmittel in einer „blauen Plakette“ und einem Fahrverbot für Diesel-Pkw gefunden zu haben.
Dachte schon den Plakettenblödsinn kann man bald vergessen, weil es absolut nichts bringt. Jetzt soll sogar einen neue Plakette kommen! Man unterteilt die Bevölkerung in gute (neue) und böse (alte) und schon glaubt man alle Probleme gelöst zu haben. Und die Medien befeuern die ganze Schmutzkampagne, indem in jedem Bericht, in dem es um Dieselabgase geht, ein Auspuff mit dicker Qualmwolke gezeigt wird, was absolut nicht der Realität entspricht. Die EU- Parlamentarier, von der Kampagne getrieben, beschließen fix neue Grenzwerte, nämlich die EURO 6b, c, d . . . und so weiter. Wobei sich die einzelnen Grenzwerte nur unwesentlich von Euro 5 unterscheiden. Lediglich der Test-Zyklus, also das Messverfahren von NEFZ auf WLTC, was immer das heißen mag. Die Messung soll dem tatsächlichen Fahrverhalten angepasst werden. Letzteres aber ist ein aussichtsloses Unterfangen, sollte es der Luftreinhaltung und dem Klimaschutz dienen. Das erinnert mich eher an die Verordnung über die Krümmung der Gurken, als an eine fundierte Umweltmaßnahme.
Die Sauberkeit (also Abgaswerte) auf einer bestimmten Fahrstrecke ist nur eine Seite der Medaille. Viel entscheidender sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer und die dabei verbrauchte Gesamtmenge an Kraftstoff. Dieser Punkt bleibt allen seither vorgenommenen Maßnahmen außen vor. Jeder könnte also bei Feinstaub-Fahrverbot mit einem Euro 6 stundenlang in einer Stadt rumkurven und massenweise Feinstaub produzieren, während einer mit nur geringfügig schlechterem Euro 5 weder zur Arbeit noch zum Arzt kann. Das ist nicht vermittelbar. Warum wird nur über Diesel-Pkw diskutiert, Lkw verbrennen doch noch mehr Diesel? Ganz einfach, für Lkw gelten andere Grenzwerte und gemessen wird am Motorprüfstand – also nicht vergleichbar, aber mindestens genau so „schmutzig“. Aber man braucht sie halt. Warum sind Benziner „sauberer“? Das ist ein Trugschluss. Der Kohlenmonoxyd-Ausstoß beim Benziner ist fast doppelt so hoch. Die NOx-Grenzwerte im Verhältnis 80 zu 60 etwas niedriger, in den Feinstaub-Grenzwerten kein Unterschied. Außerdem wird nirgends die Öko-Bilanz berücksichtigt. Schließlich ist zur Herstellung von Benzin ein höherer Rohstoffeinsatz und zusätzliche Verfahren erforderlich.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...