Karin Bauer, Großbettlingen. Zum Artikel „Kampf um Standort der Werkrealschule“ vom 25. April. Bei der Veranstaltung um den Fortbestand der Hauptschule Großbettlingen wurde ganz deutlich klar, dass die Schließung von einzügigen Hauptschulen vom Kultusministerium beziehungsweise von der Landesregierung gewollt ist. Es heißt zwar, jede Kommune könne selbst entscheiden, ob sie ihre Hauptschule schließt, doch das ist reine Augenwischerei.
Einzügigen Hauptschulen wird das Wasser abgegraben, da sie sich keinem Wettbewerb stellen können. Eltern dürfen auswählen, auf welches Gymnasium, welche Realschule oder Werkrealschule sie ihre Kinder schicken möchten. Eltern von Hauptschulkindern wird diktiert, wohin sie ihre Kinder schicken müssen! Hier gibt es keine Wahlfreiheit. Dazu kommt noch, dass Werkrealschulen drei Wahlpflichtfächer anbieten müssen, dieses kann aber von einzügigen Hauptschulen nicht geleistet werden.
Eine demokratische Lösung wäre: Abschaffung der Schulbezirke für Hauptschulen, damit diese sich einem fairen Wettbewerb stellen können und somit als Werkrealschule gewertet werden. Jede einzügige Werkrealschule sollte außerdem die Möglichkeit haben, sich ein Wahlpflichtfach auszuwählen und dieses im Wettbewerb anzubieten.
Ungerecht ist auch die Tatsache, dass das Versetzungszeugnis nicht automatisch zum Besuch der zehnten Klasse führt, sondern ein Notendurchschnitt von 3,0 gebraucht wird. Das gibt es in keinem Gymnasium und in keiner Realschule. Wer die Versetzung erreicht hat, sollte auch versetzt werden! Eine mögliche Kooperation mit einer anderen Hauptschule darf auch nicht an fehlenden Busverbindungen scheitern.
Da Kinder, die die Hauptschule besuchen, oft eher praktisch veranlagt sind, sollte man diese bestmöglich fördern. In den Hauptschulen gibt es schon jetzt gute Praktikumsplätze, damit die Jugendlichen einen Einblick in verschiedene Berufssparten bekommen können, und nicht selten wird ein Jugendlicher dann auch für eine Lehre übernommen. Ein guter Praktiker leistet oft mehr als ein Theoretiker am Schreibtisch. Was nützen gute Noten, wenn man sein Wissen in der Praxis nicht umsetzen kann? Noten sind wichtig, aber nicht das Wichtigste im Leben.
Leserbriefe | 12.09.2025 - 05:00
Weindorf für Reiche?
Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Schluss mit den Klischees zum Weindorf!“ vom 2. September.
Als ich vor mehr als 30 Jahren aus beruflichen Gründen von Hamburg nach Stuttgart zog, war mein erster Besuch auf dem Weindorf ein bleibendes ...
Leserbriefe | 12.09.2025 - 05:00
Guter Vorschlag
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Brantner fordert Beamten-Reform“ vom 4. September.
Wenn sich Frau Brandtner (Grüne) und Herr Linnemann (CDU) in diesem Punkt einig sind, sollte man auch die SPD davon überzeugen und dieses Vorhaben in ...