Leserbriefe

Rentner profitieren nicht von Energienachlass

Rudi Gneiting, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Überraschung im Einkaufswagen“ vom 24. Mai.

Stimmt der Vergleich? In der NZ war zu lesen, dass ein Einkauf von 2020 37,90 Euro kostete, während für einen Einkauf von 2022 39,30 Euro verlangt wurden. Eine Verteuerung von 1,40 Euro ist wahrlich nichts Weltbewegendes. Aber stimmt das auch? Wenn ich bei meiner Frau in den Korb schaue, so sehe ich immer weniger darin als vorher, oder anders gesagt: das Gleiche für mehr Geld.

Am gleichen Datum bringt der „Report“ im Fernsehen eine kleine Reportage über die Renten: wir haben zurzeit eine Inflation von 7,4 Prozent, die Energie steigt um 35,3 Prozent, bei den Grundnahrungsmitteln kaum anders: Weizenmehl 21,4 Prozent, Eier 24,3 Prozent, Butter 31,3 Prozent, alles um vieles teurer! Aber der Blickwinkel stimmt wieder: wir haben das Gleiche für mehr Geld.

Es ist leider so, dass kleine Renten solche Dinge nicht leicht wegstecken, während es bei großen Renten leichter fällt. Professor Marcel Fratscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, bringen es auf den Punkt: Die Menschen mit kleiner Rente haben das Nachsehen gegenüber denen mit hoher Rente oder gar denen in der freien Wirtschaft.

Und bei Maximilian Mordhorst von der FDP, da möchte ich gar nicht hinhören, der ist mit allem einverstanden, die sechs Prozent Rentenerhöhung bringen alles. Sie, das Kabinett haben das vorher eingerechnet! Die sechs Prozent Rentenerhöhung werden vom Bundeskabinett bestimmt. Die Sozialverbände und Gewerkschaften weisen aber darauf hin, „dass die gute Rentenerhöhung von den steigenden Preisen komplett aufgefressen wird“, so Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Die Rentner sind bei dem Energie-Nachlass, bei der Spritpreispauschale, wenn man nicht ein Auto hat, gar nicht dabei, die bekommen nur Menschen, die ihr Geld verdienen. Ist das richtig?

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