Leserbriefe

Raucherdiskriminierung

Renée-Maike Pfuderer, Nürtingen. Nach einem Monat Karenzzeit begann nun zu Beginn der Woche auch die Stadt Nürtingen mit den Kontrollen auf Einhaltung des Rauchverbots. Dies führt mir nun klar vor Augen, dass ich als Raucherin zu einem Bürger zweiter Klasse wurde. Dieses Rauchverbot schränkt mich und andere Raucher ganz empfindlich in der Selbstbestimmung unserer Freiheit ein! Vorbei sind nun die schönen Stunden, in denen man mit Freunden und Bekannten bei einem oder mehreren Getränken gemütlich diskutieren konnte. Da solche Runden meist aus Rauchern, häufig starken Rauchern, bestanden, kann nun keine zusammenhängende Diskussion mehr aufkommen, da immer wieder jemand fehlt. Die Alternative dazu werden Gespräche bei der schnellen Zigarette vor der Tür sein, die allerdings zwangsläufig zur Lärmbelästigung der Anwohner wird.

Vorbei sind für uns Raucher auch die Zeiten, in denen man in seinem Boizle am Samstagnachmittag die Spiele des VfB anschauen kann. Eine Halbzeit dauert nun mal 45 Minuten, für manchen Raucher ist diese Spanne zwischen den Zigaretten einfach zu lange. Dies hat natürlich für die Gaststättenbetreiber und deren Personal ganz massive Folgen. Sie sollen durch dieses Gesetz an ihrem Arbeitsplatz geschützt werden. An einem Arbeitsplatz, der nun in Frage steht. Wenn ich mir dieses Gesetz im liberalen Stammland vor dem Hintergrund der kostenfreien Abgabe von Metadon an Süchtige, vor den Bestrebungen, den Verkauf von Haschisch zu legalisieren, betrachte, fühle ich mich als Raucherin als Mensch zweiter Klasse.

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