Leserbriefe

Professor Schier und die Hungersnot

Dr. Helmut Gundert, Wolfschlugen. Zum Artikel „Winnetou ist anfällig für Pilze“ vom 23. August. Herr Professor Dr. Andreas Schier hatte in der Nürtinger Zeitung auf einer halben Seite mit Bildern Gelegenheit, ausführlich über Pilzgifte, von denen offenbar sehr große Gefahren für Mensch und Tier ausgehen, zu informieren.

Wie nicht anders zu erwarten war, hat sich als günstigstes Verfahren im Kampf gegen die Pilzgifte eine genetisch veränderte Maissorte erwiesen, die gegen den Maiszünsler resistent war. Weil die Versuche mit gentechnisch verändertem Mais in Nürtingen jedoch kontroverse Debatten ausgelöst hatten, mussten die Versuche eingestellt werden. Manche Leser werden sich vielleicht noch erinnern, dass die Gentechnikbefürworter immer wieder die Gentechnik als das Allheilmittel gegen den Hunger angepriesen haben.

Jetzt gerade erleben wir eine Hungersnot in Ostafrika, und wer will, kann jeden Abend im Fernsehen die Bilder hungriger oder sterbender Kinder sehen, Kinder, die sich zeit ihres Lebens nicht mehr von so einem Hungerschock erholen und deren Lebensbahn dadurch dauerhaft zerstört wird. Diese Hungersnot ist, wie I. Trojanow kürzlich schrieb, „Massenmord, das Sterben dieser Menschen ist ein Kollateralschaden eines globalkapitalistischen Systems, das das autarke, ortsgebundene, nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaften verachtet und unterdrückt, weil es keine Profite bringt.“

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