Leserbriefe

Politische Konkurrenten

Falko Thieß, Nürtingen. Zum Leserbrief „Dr. Eid und die Linken“ vom 19. Juli. Jochen Findeisen bezeichnet Aussagen von Uschi Eid, die sie in Bezug auf die Partei „Die Linke“ getroffen hat, als hasserfüllt, ohne dabei konkret zu werden. Dass es sich bei den Aussagen von Frau Dr. Eid nicht um unbegründete Kritik handelt, möchte ich mit einigen Argumenten untermauern: Die Behauptung, die Linke sei antiisraelisch, bestätigt die Linke selbst, indem die Partei zum Beispiel ihrem eigenem israel-freundlichen Jugend-Bundesarbeitskreis „Shalom“ die Gelder gestrichen hat. Selbst Gregor Gysi sah sich gezwungen, sich in einer programmatischen Rede am 15. April gegen die Israelfeindschaft der Linken zu stellen. Die Aussage, dass die Linke anti-europäisch ist, sollte ebenfalls nicht als „hasserfüllt“ diffamiert werden. So hat doch das rot-rot regierte Berlin gerade auf Wunsch der Linken als einziges Bundesland im Bundesrat nicht dem Lissabon-Vertrag zugestimmt.

Pikant ist, dass ausgerechnet Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann (Europaabgeordnete der Linken) das Nein der Iren scharf kritisiert und dieses Nein als Rückschlag für ein demokratischeres und sozialeres Europa gebrandmarkt hat. Dass Herr Findeisen sich vor Ort gegen Genmais-Anbau engagiert, widerlegt nicht die Tatsache, dass die Linke als Partei und deren höchste Funktionsträger sich mit einer klaren Umwelt- und Klimapolitik schwer tun. Dies wird nicht zuletzt deutlich, wenn Leute wie Oskar Lafontaine voll auf Kohle im Saarland setzen, statt sich für eine CO2-arme Energiewende ins Zeug zu legen. Im Übrigen sind Grüne und Linke politische Konkurrenten wie andere Parteien auch, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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