Karl Kohler, Nürtingen-Oberensingen. Zum Artikel ,,Kostenexplosion bei Tiefenbachbrücke“ vom 11. März. Wie kann es sein, dass nahezu alle Bauvorhaben der Stadtverwaltung in Nürtingen sowohl planerisch als auch finanziell aus dem Ruder laufen?
Während meiner langjährigen Berufstätigkeit als Bauingenieur waren exakte, punktgenaue Planung und Kostenbewusstsein im Sinne der Auftraggeber oberstes Gebot. Bei den aktuellen Bauvorhaben der Stadt Nürtingen scheinen allein Wunschdenken und überdimensionierte Ziele die Grundlagen des Planens. Mit dem historischen Hölderlinhaus wären zwei renommierte Architekturbüros behutsam und nachhaltig umgegangen. Kulturamt und VHS hätten mit einem sorgsam restaurierten, originalen Hölderlinhaus vorliebnehmen müssen.
Ausgewählt wurde aber der Mitbewerber, der nun den lange gewünschten Neubau ermöglicht. Mit den „störenden“ gusseisernen Säulen von 1884 hat man auch gleich fast das gesamte originale Gebäude aus dem Jahr 1751 abgerissen. Bei den ständig umgeworfenen und fragwürdig optimierten Planungen explodieren die Kosten.
Rätselhaft bleibt, warum man nicht nur beim Hölderlinhaus, sondern auch bei der Friedrich-Glück-Schule und beim Hölderlin-Gymnasium mit Baunebenkosten von 25 Prozent beziehungsweise 27 Prozent rechnet, obwohl es sich angeblich um Sanierungen handelt und verwertbare Planunterlagen vorliegen.
Kurios ist auch das Bauvorhaben Tiefenbachbrücke. Man plante lieber eine überdimensionierte teure Aluminiumbrücke, anstatt kostengünstigen und nachhaltigen Vorschlägen zu folgen, für die geringere Eingriffe in die Landschaft notwendig gewesen wären.
Für die Öffentlichkeit gibt es keine Information, warum man den Bodenaushub teuer entsorgen muss. Die Einsicht, dass überdimensionierte Planungen und falsch eingeschätzte Grundvoraussetzungen verantwortlich für die Kostenexplosion sein könnten, würde zur Eigenverantwortung der Akteure gehören. Eine derartigen Einsicht: Fehlanzeige! Verantwortlich für die Kostenexplosion soll nun auch eine,,Schmierschicht“ sein.
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
Verhalten ist rücksichtslos
Klaus Bader, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Wenn die Steige zur illegalen Rennstrecke wird“ vom 24. April.
Als Einwohner von Erkenbrechtsweiler und direkt Betroffener kann ich mich den Neuffener Beschwerden über Motorradlärm und rücksichtsloses ...
Leserbriefe | 30.04.2025 - 05:00
Egoistische Ziele
Kurt Reinhardt, Wendlingen. Zum Artikel „Es gibt schon einen Präzedenzfall“ vom 1. April.
Wöchentlich, mitunter täglich, erscheint eine Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Vereint gegen Fluglärm“. Schnellstens – der Leser könnte fast vermuten: ...