Rolf Priesmann, Nürtingen. „Wanderer, kommst Du nach Nürtingen . . . dann bring lieber dei Veschper glei mit.“ Besonders an Samstagnachmittagen und Sonntagen. Sonst sitzt du im Zentrum der „Stadt am Fluss“ elendiglich auf dem Trockenen. Nicht mal ein Kaffee oder Cappuccino ist dort ohne Probleme zu bekommen. Und was nützt da eine sehr bemerkenswerte und über die Kreisgrenzen hinaus aufwändig beworbene Picasso-Ausstellung in der Kreuzkirche, wenn im Umkreis von einem Kilometer nur eine überfrequentierte Bäckerei (mit wenigen Stühlen und Tischen) und ein ebenfalls hoffnungslos überfülltes Mini-Bistro geöffnet haben?
So müssen die Liebhaber der modernen Kunst – wenn sie nicht ahnungsvoll vorgesorgt haben – ungelabt wieder von dannen ziehen. Aber wie oft wurde vor und insbesondere anlässlich der OB-Wahl von einer so dringend notwendigen Belebung der Innenstadt gesprochen? Über Tourismus-Förderung. Und über Konzepte, die man diesbezüglich nahezu fertig zur Umsetzung in der Tasche habe. In Nürtingen, der Stadt mit den vielen bedeutungsschweren Beinamen (Stadt am Fluss, Schulstadt, Kulturstadt et cetera) pulsiert an Wochenenden höchstens halb so viel Leben wie auf dem Wiener Zentralfriedhof. Traurig, aber wahr. Aber vielleicht wollen die Nürtinger ja gar keine lebendige Innenstadt? Und erst recht keine Besucher, die die kleinen Schätze der Altstadt entdecken? Oder sollten wir alle einfach zu satt sein? Zu wenig neugierig auf Gäste und Anregungen von draußen? Das wäre mehr als schade. Nürtingen hat wahrhaftig mehr verdient.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...