Sigrid Schöttle, Wendlingen. Wendlingen ist ein lebendiges, aktives Pflaster: Ehrenamtliches Engagement und reges Vereinsleben, von Zeltspektakel bis Bürgerbus zeugen von Initiative, Mitdenken, Hilfsbereitschaft der Menschen hier. Man fühlt sich wohl: Das selbstverständliche Beitragen zum Gelingen in der Stadt ist für alle Generationen schon Kultur und Umgangsstil geworden.
Bürgermeister Weigel hatte es längst vor seiner Wahl erkannt, dass er seine Politik nicht ohne die Beteiligung der hier wohnenden Bürger machen kann. Sein Ansehen in der Bürgerschaft ist entsprechend groß. Auf dem gleichen Pflaster versucht die Evangelische Kirche mit Biegen und Brechen an ihren Kirchenmitgliedern vorbei zu entscheiden. Unter Zeitdruck argumentiert, will man vorschnell Mauern stürzen, bevor man eine gemeinsame Beratung und solide Entscheidung getroffen hat. Ein 100 Quadratmeter kleiner Raum soll das künftige Gemeindeleben auffangen. Frauenfrühstück oder Horizonte-Gottesdienste fallen dann weg? Prima! So bekommen die Kirchenoberen auch die letzten Schäfchen aus dem Stall – weil die bislang noch treu verbliebenen nicht mal mehr reinpassen.
Diese Vorstellung von Klein-Klein für ein Gemeindeleben teile ich nicht. Ich wünsche mir vielmehr den Aufbruch der hier verkrusteten Mauern im Denken und im Umgang mit den Gemeindemitgliedern. Wir brauchen ein gemeinsames Gespräch um eine interne Vision, die aus dem Nach-vorne-Denken entspringt. Wie wollen wir Gemeinde sein und was brauchen wir dazu? Dann kann man mit architektonischer Expertise beraten, welches Gottes- beziehungsweise Gemeindehaus „drum herum“ passt. Aber bitte – um Gottes Willen! – keine direktiven und keine kleingläubigen Entscheidungen ohne die Menschen, die gerne das Leben dieser Kirche auch künftig ausmachen wollen.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
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