Leserbriefe

Nawalny und die Amerikaner

Hartmut Schewe, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Nawalny-Streit wird zur internationalen Krise“ vom 13. Februar.

Wenn Nawalny der Bürger irgendeines westlichen Landes wäre, sich dort gegen Gesetze, die Justiz, Regierung und nicht zuletzt gegen die öffentliche Ordnung dermaßen aufgeführt hätte; Aufruf zu Gewalt, Landfriedensbruch, Verstoß gegen Bewährungsauflagen und so weiter, wäre er in allen zivilisierten Staaten bestraft worden. Das oben Angedeutete wurde ihm vor über zehn Jahren in den USA beigebracht. Auf Empfehlung westlicher Diplomaten in Moskau wurde Nawalny als Mitglied der nationalistischen Organisation NAROD und an der Yale-Uni eingeschrieben und absolvierte ein Programm für subversive Tätigkeiten in ihren Heimatländern. Ziel war es, in diesen Ländern Unruhen zu schüren, sie zu destabilisieren, notfalls die Regierung zu stürzen. Was die „Studenten“ betrifft, wurden sämtliche Kosten vom US-Außenministerium getragen, dazu gab’s noch ein Sahnehäubchen von 32 000 Dollar pro Nase. Kürzlich erschien in der NZ ein Artikel: „Selbst im Koma hätte Nawalny nach Russland reisen sollen“. Der Stil einer Tatsachenbehauptung hinterlässt beim Leser den Eindruck, russische Behörden hätten das angeordnet. Das Gegenteil ist richtig. Das Zitat stammt vom Meister höchstselbst. Tatsächlich wurde die Meldepflicht für die Dauer der Behandlung ausgesetzt. Erst als die Charité den russischen Behörden meldete, Nawalny sei gesund, wurde sie wieder in Kraft gesetzt. Statt unverzüglich zurückzukehren, gönnte er sich einen „Erholungsurlaub“ im Schwarzwald, um erstens die russische Justiz zu provozieren, zweitens einen Propagandafilm drehen zu lassen. Auftrag und Geld kamen aus Los Angeles. Jetzt wissen wir auch, aus welcher Richtung die Millionen für Nawalny strömen, dem wackeren Kämpfer gegen Korruption. Für alle, die es immer noch nicht wissen, werden alle russischen Staatsbediensteten im Artikel herabgewürdigt, aber die Nawalnys als die liebenden Turteltäubchen dargestellt: „. . . Herzchen für seine Frau Julia . . ,“. Die Weigerung, „Beweise“ selbst nach dem vierten Rechtshilfeersuchen Moskaus an die Bundesregierung nicht vorzulegen, lässt tief blicken und ist ein Bruch des Völkerrechts. Der logische Umkehrschluss: Hätte der Westen einen sicheren Beweis, hätte er den triumphierend vorgelegt!

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